(© Nicolashenn CC BY-4.0)

  • Verbreitung: Mittelamerika (USNZ)
  • Größe: bis ca. 15 cm
  • Lebenserwartung: ca. 15 Jahre
  • Haltung: Regenwaldterrarium
  • Platzbedarf juvenil: ca. 30x40x30 cm
  • Platzbedarf adult: ca. 80x40x40 cm
  • Einrichtung: Bodengrund Terra Basis mit Moos bedeckt, Beregnungsanlage, Fogger, Kunstpflanzen
  • Ernährung: Insekten
  • Temperatur: 22 - 27 Grad
  • Luftfeuchte: 75 - 90%
  • Schutzstatus: Nicht geschützt
  • Landesverordnung: Nicht relevant
  • Transport

Maul mit Magen – so oftmals die Kurzbezeichnung der Schmuckhornfrösche. Es steckt aber mehr hinter diesen kleinen „Fressmaschinen“. Schmuckhornfrösche sind interessante Terrarienbewohner. Der Vorteil liegt darin, dass sie Lauerjäger sind. Wir müssen sie selten im Terrarium suchen, da sie meist an ein und derselben Stelle sitzen, um auf Futter zu warten. 

Als reine Bodenbewohner ist die Höhe des Terrariums nicht so ausschlaggebend. Bitte keine zu hohen Terrarien – hier steigt die warme Luft zu schnell auf und die „Wohlfühltemperatur“ liegt dann über dem Lebensraum. Als Schlüssel für die Terrariengröße empfehlen wir, mit der Kopf-Rumpf-Länge (KRL) des Tieres zu rechnen. Oft haben kleinere Tiere in zu großen Terrarien das Problem, Futter und Wasser zu finden. Die von uns empfohlene Terrariengröße für Jungtiere wird folgendermaßen berechnet:

  • Schmuckhornfrösche mit einer KRL < 6cm ca. 30x40x30cm Terrariengröße
  • Schmuckhornfrösche mit einer KRL > 6cm ca. 60x40x30cm Terrariengröße

Beachten Sie das Wachstum des Tieres in den nächsten Monaten (schnell wachsendes Tier/langsam wachsendes Tier) Für adulte (erwachsene) Tiere geben die verschiedenen Institutionen in Deutschland Richtlinien zur Terrariengröße an.

Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.

keine Angabe

Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V.

80 x 40 x 40 cm

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

80 x 40 x 40 cm

Schmuckhornfrösche sitzen gerne in selbst gegrabenen Mulden. Daher muss der Bodengrund eine ausreichende Höhe aufweisen. Damit der Frosch sich gut eingraben kann, empfehlen wir, die Körperhöhe des Tieres mal 1,5 zu nehmen. Ein Frosch der 5cm Körperhöhe hat, erhält somit rund 7,5cm Bodenhöhe. Als Substrat geeignet ist Terra Basis – gerne teils mit Moos bedeckt. Einige Stellen sollten auch mit trockenen Laub bestreut sein. Aus hygienischen Gründen nehmen wir kein Laub, welches in der Natur gesammelt wurde. Oft ist dies mit Umweltschadstoffen belastet. Hier kann auf Laub aus der Aquaristik zugegriffen werden. Das oft als Garnelenfutter angebotene Laub ist frei von solchen Schadstoffen oder Pestiziden. Weiter stellen Schmuckhornfrösche keine Ansprüche an die Dekoration. Über eine kleine Höhle freuen sie sich, kleine Wurzeln oder eine Steinplatte darf gerne als Deko gegeben werden. Das Terrarium kann gut bepflanzt werden, da die Tiere diese in Ruhe lassen. Ein Hinweis sei aber hier angebracht – oft ist die Pflege der Pflanzen im Schmuckhornterrarium so umfangreich, das Kunstpflanzen vielleicht die bessere Wahl sind. Sie lassen sich auch einfacher säubern und mal desinfizieren.

Schmuckhornfrösche kommen aus Südamerika. Da Amphibien wechselwarme Tiere sind, muss ihr natürlicher Lebensraum im Terrarium nachempfunden werden – die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit. Erreicht wird dies durch verschiedene Heiz-/Lichtquellen und das Vernebeln/Sprühen von Wasser (Beregnungsanlage). Ein Thermo-/Hygrometer erlaubt dem Pfleger die Kontrolle dieser Werte. Ein besonders gutes (und leicht zu steuerndes) Klima erreichen Sie als Pfleger mit dem Einsatz einer Heizmatte unter einem Teil des Bodens ihres Terrariums. Oft haben Terrarien außerhalb des Sommers zu niedrige Temperaturen in der unteren Terrarienhälfte, sodass die Pfleglinge einen warmen Rücken und einen kalten Bauch haben. Die Heizmatte sollte mit einem Thermostat gekoppelt sein. So erreicht man immer das richtige Klima, denn die Heizmatte wird automatisch zugeschaltet, wenn sie gebraucht wird. Ein Pluspunkt ist der günstigere Energieverbrauch im Sinne der Umwelt, denn so betriebene Terrarien benötigen nicht nur eine geringere Wattzahl bei den Spotlampen – sondern kommen grundsätzlich mit weniger Energie aus. Wir beraten Sie gern dazu. Zur gleichmäßigen Ausleuchtung Ihres Terrariums als Schmuck für Ihren Wohnraum empfehlen wir eine LED-Beleuchtung über die Breite des gesamten Terrariums. Die Licht- und Heizquellen werden grundsätzlich in einem Tagesrythmus per Zeitschaltuhr geschaltet, 14h an, 10h aus.

Weitere Informationen rund um Klima und UV für Terrarien

Megazoo Empfehlung: Bei der Auswahl eines größeren Terrariums müssen auch die Beleuchtungsparameter angepasst werden. Das bedeutet teils höhere Wattzahl bei Wärme und UV Leuchtmittel sowie eine der Länge angepasste Tageslichtlampe.

Die Futterinsekten (Grillen, Heimchen, Heuschrecken usw.) werden immer mit Vitamin- /Mineralstoff-Mischungen eingestäubt. Nur so wird ein irreversibler Mangel, der z.B. bei Jungtieren und trächtigen Weibchen oft zu schweren Krankheiten bis hin zum Tod führen kann, vermieden. Die Futtertiere sind stets der Größe des Frosches anzupassen. Da es sich bei Schmuckhornfröschen um sogenannte Lauerjäger handelt, die ihre Beute seltener verfolgen, ist es besonders bei kleinen Jungtieren wichtig, die Terrariengröße für die Dauer der Aufzucht kleiner zu wählen. Anderenfalls würden sich die Futtertiere im Terrarium verteilen, verstecken und sich von den anhaftenden Vitaminen/Mineralien befreien – die Folge sind Mangel- und Unterernährung trotz Nahrungsangebot. 
Sie trinken selten bis nie Wasser. Die benötigte Flüssigkeit kommt aus den Futtertieren. Dennoch werden Trinknäpfe benötigt. Ist es ihnen im Terrarium zu trocken, so setzen sich Frösche schon mal für ein ausgiebiges Bad in den Wassernapf.

Achtung!! Der Napf darf nicht zu tief sein. Auch wenn es Frösche sind, so können die Schmuckhornfrösche mit ihren kleinen Beinchen nicht wirklich schwimmen. Ein zu tiefer Wassernapf kann zum Ertrinken des Frosches führen.

WEITERE INFORMATIONEN RUND UM DIE ERNÄHRUNG

Schmuckhornfrösche sind Einzelgänger mit einem starken Hang zum Kannibalismus. Es wird wahrhaft alles gefressen was ins Maul passt – und das ist auch ein Artgenosse von fast gleicher Körpergröße.
Wer Schmuckhornfrösche nachziehen möchte, der muss ihnen eine Winterruhe gönnen. Hier sollten die Tiere (erst wenn sie gut 2 Jahre alt sind) 2 Wochen nicht zu fressen bekommen. Dann wird die Temperatur auf 15°C gesenkt und eine Substrathöhe von 20cm angeboten. Die Schmuckhornfrösche vergraben sich dann. Achten Sie darauf, dass im Bodensubstrat immer eine leichte Feuchte vorherrscht. Keine Staunässe, diese birgt die Gefahr von Bakterien.
Nach bis zu 2 Monaten holen wir die Tiere mit dem Anheben der Temperatur und Erhöhung der Luftfeuchte wieder zurück. Eine simulierte Regenzeit bricht nun an. Futter im Überfluss ist nun wichtig. Sind die Weibchen Kugelrund und vor allem SATT!! – dann erst dürfen die Männchen hinzu (sonst enden sie als Futter, da sie kleiner sind).
Ein Wasserteil mit 3-4cm Wasserstand und eine leichte, gerne ständige Beregnung bringen die Tiere binnen Tagen in Laichstimmung. 
Das Weibchen kann bis 3000 Eier ablegen. Ist das geschehen, sollte das Männchen schnell wieder entfernt werden.
Nach gut 4 Wochen gehen die Jungfrösche an Land und vertilgen, wenn möglich…sofort ihre Geschwister. Daher sind auch die kleinen Racker sofort einzeln zu setzen.

Schmuckhornfrösche sind mit rund 2 Jahren geschlechtsreif. Die Geschlechter sind an der Körpergröße zu unterscheiden. Weibchen sind deutlich größer. Weibchen haben oftmals auch ein eher rundliches Maul. Bei den Männchen hingegen sieht es eher „dreieckig“ aus.

Besuchen Sie auch unseren Leitfaden rund um mögliche Probleme zu Ihrem neuen Heimtier