• Verbreitung: Südamerika (DNZ)
  • Größe: bis ca. 6 cm
  • Lebenserwartung: ca. 15 Jahre
  • Haltung: Regenwaldterrarium
  • Platzbedarf juvenil: ca. 30x40x30 cm
  • Platzbedarf adult: ca. 80x40x60 cm
  • Einrichtung: Gemisch aus Terra Basis mit Moos, Kokoshäuser
  • Ernährung: Kleine Insekten
  • Temperatur: 25 - 27 Grad
  • Luftfeuchte: 75 - 90%
  • Schutzstatus: WA II Meldepflicht
  • Landesverordnung: Nicht relevant
  • Transport

Färberfrösche gibt es in den verschiedensten Farbvarianten. Die bekannteste dürfte der sogenannte „Azureus“, ein leuchtend blauer Frosch, sein. Sie bereichern tropische Terrarien durch ihre Farben und der Tatsache, meist im Vordergrund präsent zu sein. Da sie tagaktiv sind, hat der begeisterte Terrarianer auch etwas von ihnen.

Als reine Bodenbewohner ist die Höhe des Terrariums nicht so ausschlaggebend. Bitte keine zu hohen Terrarien – hier steigt die warme Luft zu schnell auf und die „Wohlfühltemperatur“ liegt dann über dem Lebensraum. Als Schlüssel für die Terrariengröße empfehlen wir, mit der Kopf-Rumpf-Länge (KRL) des Tieres zu rechnen. Oft haben kleinere Tiere in zu großen Terrarien das Problem, Futter und Wasser zu finden. Die von uns empfohlene Terrariengröße für Jungtiere wird folgendermaßen berechnet:

  • Färberfrösche mit einer KRL < 6cm ca. 30x40x30cm Terrariengröße
  • Färberfrösche mit einer KRL > 6cm ca. 60x40x30cm Terrariengröße

Beachten Sie das Wachstum des Tieres in den nächsten Monaten (schnell wachsendes Tier/langsam wachsendes Tier) Für adulte (erwachsene) Tiere geben die verschiedenen Institutionen in Deutschland Richtlinien zur Terrariengröße an.

Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.

keine Angabe

Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V.

bis 4 cm Körperlänge:
60 x 30 x 50 cm (für 6 Tiere)
ab 4 cm Körperlänge:
80 x 40 x 60 cm (für 6 Tiere)

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

bis 4 cm Körperlänge:
60 x 40 x 50 cm (für 6 Tiere)
ab 4 cm Körperlänge:
80 x 40 x 60 cm (für 6 Tiere)

Färberfrösche sitzen gerne mal auf einer kleinen Erhöhung. Halbe Kokosnüsse sind ein guter Platz, um das kleine Revier zu überblicken. Natürlich geht auch eine Wurzel oder ein Stein. In der Natur sind sie selten höher als einen Meter über dem Boden zu finden. Der Bodengrund sollte nie zu nass sein. Eine ganz trockene Stelle muss ihnen auch geboten werden. Über einer Drainageschicht kann ein Vlies dafür Sorge tragen, dass sich der Bodengrund (gerne Terra Basis) nicht mit der Schicht darunter verbindet. Wer die Möglichkeit hat, mit einem Bodenabfluss zu arbeiten, muss keine Angst vor muchigem Wasser haben. Dieses stehende Wasser wird sonst zur Keimschleuder und das ist für Amphibien nie gesund. Eine Bepflanzung des Terrariums sorgt für ein gutes Klima. Mindestens ein Drittel sollte mit trockenem Laub bedeckt sein. Aus hygienischen Gründen nehmen wir kein Laub, welches in der Natur gesammelt wurde. Oft ist dies mit Umweltschadstoffen belastet. Hier kann auf Laub aus der Aquaristik zugegriffen werden. Das oft als Garnelenfutter angebotene Laub ist frei von solchen Schadstoffen oder Pestiziden. 

Färberfrösche kommen aus Südamerika. Da Amphibien wechselwarme Tiere sind, muss ihr natürlicher Lebensraum im Terrarium nachempfunden werden – die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit. Erreicht wird dies durch verschiedene Heiz-/Lichtquellen und das Vernebeln/Sprühen von Wasser (Beregnungsanlage). Ein Thermo-/Hygrometer erlaubt dem Pfleger die Kontrolle dieser Werte. Ein besonders gutes (und leicht zu steuerndes) Klima erreichen Sie als Pfleger mit dem Einsatz einer Heizmatte unter einem Teil des Bodens ihres Terrariums. Oft haben Terrarien außerhalb des Sommers zu niedrige Temperaturen in der unteren Terrarienhälfte, sodass die Pfleglinge einen warmen Rücken und einen kalten Bauch haben. Die Heizmatte sollte mit einem Thermostat gekoppelt sein. So erreicht man immer das richtige Klima, denn die Heizmatte wird automatisch zugeschaltet, wenn sie gebraucht wird. Ein Pluspunkt ist der günstigere Energieverbrauch im Sinne der Umwelt, denn so betriebene Terrarien benötigen nicht nur eine geringere Wattzahl bei den Spotlampen – sondern kommen grundsätzlich mit weniger Energie aus. Wir beraten Sie gern dazu. Zur gleichmäßigen Ausleuchtung Ihres Terrariums als Schmuck für Ihren Wohnraum empfehlen wir eine LED-Beleuchtung über die Breite des gesamten Terrariums. Die Licht- und Heizquellen werden grundsätzlich in einem Tagesrythmus per Zeitschaltuhr geschaltet, 14h an, 10h aus.

UV-Bestrahlung kann nie verkehrt sein, achten sie auf nicht zu hohe Wattzahlen. Die Frösche würden sonst Verbrennungen bekommen. Eine UV-Versorgung ist bei Färberfröschen immer noch umstritten, aber Züchter, welche mit UV arbeiten, bemerken stärkere und gesündere Tiere.

Weitere Informationen rund um Klima und UV für Terrarien

Megazoo Empfehlung: Bei der Auswahl eines größeren Terrariums müssen auch die Beleuchtungsparameter angepasst werden. Das bedeutet teils höhere Wattzahl bei Wärme und UV Leuchtmittel sowie eine der Länge angepasste Tageslichtlampe.

Die Futterinsekten werden immer mit Vitamin-/Mineralstoff-Mischungen eingestäubt. Nur so wird ein irreversibler Mangel, der z.B. bei Jungtieren und trächtigen Weibchen oft zu schweren Krankheiten bis hin zum Tod führen kann, vermieden. Die Futtertiere sind stets der Größe des Frosches anzupassen. Auch wenn es je Variante recht große Frösche sind, so fressen Färberfrösche selten Futtertiere, die größer als eine große Fruchtfliege sind. Es kommen daher nur wenige Futterinsekten in Frage: Kleine und Große Drosophila (Fruchtfliege), Springschwänze oder Erbsenläuse.

WEITERE INFORMATIONEN RUND UM DIE ERNÄHRUNG

Färberfrösche können in kleinen Gruppen gehalten werden. Es kommt ein wenig auf die Varianten an, es gibt recht große und auch kleine Färberfrösche – je nach Herkunft. In kleineren Terrarien reicht ein Männchen mit zwei Weibchen. Die Geschlechter lassen sich gut an den Fingerkuppen unterscheiden. Breitere Fingerkuppen weisen auf ein Männchen hin. Zur Fortpflanzung ruft das Männchen und lockt so ein Weibchen an. Die Fortpflanzungszeit kann über eine kleine Trockenperiode mit anschließender Regenzeit geregelt werden. Ansonsten pflanzen sich Färberfrösche ganzjährig fort. Das kann aber die Weibchen auf Dauer schwächen. Folgt nun ein Weibchen dem Werben des Männchens, so wird er sie in eine kleine Höhle locken (gerne Kokosnusshäuschen, in dem ein Blatt oder eine Petrischale den Bodengrund bilden). Hierauf werden bis zu acht Eier gelegt. Das Männchen sorgt für eine ausreichende Feuchtigkeit des Geleges. Nach gut zwei Wochen schlüpfen die Kaulquappen und das Männchen geht als fürsorglicher Vater zu den Jungtieren und nimmt diese auf den Rücken. Hier können sie einige Tage herumgetragen werden. Ist eine passende Wasserstelle gefunden, so duckt sich das Männchen dort hinein und die Kaulquappen schwimmen davon. Nach rund drei Monaten gehen die Jungfrösche an Land.

Färberfrösche haben ihren Namen daher, weil die frühen Forschungsreisenden dachten, die Ureinwohner würden sich ihre Schmuckfedern mit den bunten Fröschen einreiben und diese somit färben. Färberfrösche gibt es in rund 35 Lokalvariationen, die alle unterschiedlich aussehen. Deshalb war auch der „Azureus“ lange Zeit eine eigenständige Art.

Auch wenn es teils in der Terraristik verpönt ist – sie lassen sich gut mit anderen Terrarientieren vergesellschaften. Kleine Geckos passen sehr gut zu Färberfröschen. Beliebt ist der Jungferngecko oder kleine Phelsumen.

Besuchen Sie auch unseren Leitfaden rund um mögliche Probleme zu Ihrem neuen Heimtier

Farbvariante "Tumucumaque"