(© Dendrotoine85 CC BY-3.0)

  • Verbreitung: Mittelamerika (DNZ)
  • Größe: bis ca. 2 cm
  • Lebenserwartung: ca. 14 Jahre
  • Haltung: Regenwaldterrarium
  • Platzbedarf juvenil: ca. 30x40x40 cm
  • Platzbedarf adult: ca. 60x40x50 cm
  • Einrichtung: Bodengrund Terra Bark & Basis mit Moos bedeckt (Drainage), dicke Laubschicht, Kokoshäuser, Tageslicht & UV-Spot
  • Ernährung: Kleine Insekten
  • Temperatur: 22 - 26 Grad
  • Luftfeuchte: 65 - 80%
  • Schutzstatus: WA II Meldepflicht
  • Landesverordnung: Nicht relevant
  • Transport

Erdbeerfröschchen zählen zu den kleineren Baumsteigern, dennoch sind sie stimmgewaltig am Trällern, wenn sie balzen. Ein wirklich niedlicher Frosch, der gerne sichtbar durch das Terrarium hüpft. Seine unglaubliche Menge an Farbvariationen sogt dafür, ihn als vermutlich variantenreichstes Wirbeltier zu nennen.

Erdbeerfröschchen klettern sehr gerne und halten sich eher in den höheren Regionen des Terrariums auf. Bevorzugt werden Bromelien. Aus den Blattachseln schauen sie dann keck hervor. Als Schlüssel für die Terrariengröße empfehlen wir mit der Kopf-Rumpf-Länge (KRL) des Tieres zu rechnen. Oft haben kleinere Tiere in zu großen Terrarien das Problem, Futter und Wasser zu finden. Die von uns empfohlene Terrariengröße für Jungtiere wird folgendermaßen berechnet:

  • Erdbeerfröschchen mit einer KRL < 6cm ca. 30x40x40cm Terrariengröße

Beachten Sie das Wachstum des Tieres in den nächsten Monaten (schnell wachsendes Tier/langsam wachsendes Tier) Für adulte (erwachsene) Tiere geben die verschiedenen Institutionen in Deutschland Richtlinien zur Terrariengröße an.

Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.

keine Angabe

Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V

60 x 30 x 50 cm (für 6 Tiere)

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

60 x 40 x 50 cm (für 6 Tiere)

Erdbeerfröschchen sitzen gerne in Blattachseln von Bromelien oder zwischen Blättern von kleinen Rankepflanzen. Auf ihre gestreckten Vorderbeine gestützt, überblicken sie von dort aus ihr Revier. Erdbeerfröschchen klettern behände und gerne. Auch wenn sie eher seltener auf dem Boden sind, sollte der Bodengrund nie zu nass sein. Eine ganz trockene Stelle muss ihnen auch geboten werden. Über einer Drainageschicht kann ein Vlies dafür Sorge tragen, dass sich der Bodengrund (gerne Terra Basis) nicht mit der Schicht darunter verbindet. Wer die Möglichkeit hat, mit einem Bodenabfluss zu arbeiten, muss keine Angst vor muchigem Wasser haben. Dieses stehende Wasser wird sonst zur Keimschleuder und das ist für Amphibien nie gesund. Eine Bepflanzung des Terrariums sorgt für ein gutes Klima. Mindestens ein Drittel sollte mit trockenem Laub bedeckt sein. Aus hygienischen Gründen nehmen wir kein Laub, welches in der Natur gesammelt wurde. Oft ist dies mit Umweltschadstoffen belastet. Hier kann auf Laub aus der Aquaristik zugegriffen werden. Das oft als Garnelenfutter angebotene Laub ist frei von solchen Schadstoffen oder Pestiziden. 

Erdbeerfröschchen kommen aus Mittelamerika. Da Amphibien wechselwarme Tiere sind, muss ihr natürlicher Lebensraum im Terrarium nachempfunden werden – die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit. Erreicht wird dies durch verschiedene Heiz-/Lichtquellen und das Vernebeln/Sprühen von Wasser (Beregnungsanlage). Ein Thermo-/Hygrometer erlaubt dem Pfleger die Kontrolle dieser Werte. Ein besonders gutes (und leicht zu steuerndes) Klima erreichen Sie als Pfleger mit dem Einsatz einer Heizmatte unter einem Teil des Bodens ihres Terrariums. Oft haben Terrarien, außerhalb des Sommers zu niedrige Temperaturen in der unteren Terrarienhälfte, sodass die Pfleglinge einen warmen Rücken und einen kalten Bauch haben. Die Heizmatte sollte mit einem Thermostat gekoppelt sein. So erreicht man immer das richtige Klima, denn die Heizmatte wird automatisch zugeschaltet, wenn sie gebraucht wird. Ein Pluspunkt ist der günstigere Energieverbrauch im Sinne der Umwelt, denn so betriebene Terrarien benötigen nicht nur eine geringere Wattzahl bei den Spotlampen – sondern kommen grundsätzlich mit weniger Energie aus. Wir beraten Sie gern dazu. Zur gleichmäßigen Ausleuchtung Ihres Terrariums als Schmuck für Ihren Wohnraum empfehlen wir eine LED-Beleuchtung über die Breite des gesamten Terrariums. Die Licht- und Heizquellen werden grundsätzlich in einem Tagesrhythmus per Zeitschaltuhr geschaltet, 14h an, 10h aus. 

UV-Bestrahlung kann nie verkehrt sein, achten sie auf nicht zu hohe Wattzahlen. Die Frösche würden sonst Verbrennungen bekommen. Eine UV-Versorgung ist bei Erdbeerfröschchen immer noch umstritten, aber Züchter, welche mit UV arbeiten, bemerken stärkere und gesündere Tiere.

Weitere Informationen rund um Klima und UV für Terrarien

Megazoo Empfehlung: Bei der Auswahl eines größeren Terrariums müssen auch die Beleuchtungsparameter angepasst werden. Das bedeutet teils höhere Wattzahl bei Wärme und UV Leuchtmittel sowie eine der Länge angepasste Tageslichtlampe.

Die Futterinsekten werden immer mit Vitamin- /Mineralstoff-Mischungen eingestäubt. Nur so wird ein irreversibler Mangel, der z.B. bei Jungtieren und trächtigen Weibchen oft zu schweren Krankheiten bis hin zum Tod führen kann, vermieden. Die Futtertiere sind stets der Größe des Frosches anzupassen. Erdbeerfröschchen fressen eher kleinere Futtertiere - Kleine und Große Drosophila (Fruchtfliege), Springschwänze oder Erbsenläuse sind der Standard.

WEITERE INFORMATIONEN RUND UM DIE ERNÄHRUNG

Erdbeerfröschchen können in kleinen Gruppen von 1 Männchen und mehreren Weibchen gehalten werden. Die Geschlechter lassen sich bei adulten (erwachsenen) oft nur am rufenden Männchen erkennen. Nach der ersten Eiablage sind die Weibchen oft etwas fülliger als die Männchen. Zur Fortpflanzung ruft das Männchen und lockt so ein Weibchen an. Die Fortpflanzungszeit kann über eine kleine Trockenperiode mit anschließender Regenzeit geregelt werden. Ansonsten pflanzen sich Erdbeerfröschchen ganzjährig fort. Das kann aber die Weibchen auf Dauer schwächen. Folgt nun ein Weibchen dem Werben des Männchens, so wird er sie oft zu einer Blattachsel führen. Dort werden dann 3 bis 5 Eier gelegt. Das Männchen sorgt für eine ausreichende Feuchtigkeit des Geleges. Nach gut zwei Wochen schlüpfen die Kaulquappen und das Männchen geht als fürsorglicher Vater zu den Jungtieren und nimmt diese auf den Rücken. Hier können sie einige Tage herumgetragen werden. Ist eine passende Wasserstelle gefunden, so duckt sich das Männchen dort hinein und die Kaulquappen schwimmen in den kleinen Pool – meist ein Bromelientrichter. 
Das Männchen zeigt dem Weibchen wo die Jungtiere abgesetzt wurden. Diese legt in Abständen unbefruchtete Eier ins Wasser, von denen sich die Kaulquappen ernähren. Eine künstliche Aufzucht ist recht schwer und gelingt nur selten.

Erdbeerfröschchen sind sehr territorial. Sie verteidigen ihr Revier (in der Natur 2 bis 4 m² groß) gegen andere Frösche. Diese kleinen, zierlich wirkenden Frösche versuchen, einen Eindringling zu Boden zu drücken. Erwischt ein Erdbeerfröschchen einen Rivalen im Wassernapf, so ist es nicht selten, dass er ihn dort ertränkt.                                                           

Auch wenn es teils in der Terraristik verpönt ist – sie lassen sich gut mit anderen Terrarientieren vergesellschaften. Kleine Geckos passen sehr gut zu Färberfröschen. Beliebt ist der Jungferngecko oder kleine Phelsumen.

Besuchen Sie auch unseren Leitfaden rund um mögliche Probleme zu Ihrem neuen Heimtier

Erdbeerfröschchen "Bastimentos"

Erdbeerfröschchen "Colon"