(© André Mouraux CC BY-2.0)

  • Verbreitung: Martinique (NZ)
  • Kopf-Rumpf-Länge: bis ca. 7 cm
  • Lebenserwartung: ca. 10 Jahre
  • Haltung: Tropenterrarium
  • Platzbedarf juvenil: ca. 50x30x40 cm
  • Platzbedarf adult: ca. 120x50x100 cm
  • Einrichtung: Gemisch aus Terra Basis mit Bark, Korkäste, Kunstpflanzen, Beregnungsanlage
  • Ernährung: Insekten
  • Temperatur: 26 - 28 Grad, lokal bis 35 Grad
  • Luftfeuchte: 60 - 80 %
  • Schutzstatus: Nicht geschützt
  • Landesverordnung: Nicht relevant
  • Transport

Der Martinique Anolis ist vermutlich der bunteste der in Terrarien gehaltenen Anolis. Leider wird er nur selten nachgezüchtet. 

Terrarien für Anolis sollten eine ausreichende Höhe aufweisen, da es sich um Baumbewohner handelt. Als Schlüssel für die Terrariengröße empfehlen wir mit der Kopf-Rumpf-Länge (KRL) des Tieres zu rechnen. Die Terrariengröße wird bei nicht ausgewachsenen Tieren folgendermaßen berechnet:

  • Terrarien-Grundfläche: Vierfache x dreifache Kopf-Rumpflänge des Tieres
  • Terrarienhöhe: Vierfache Kopf-Rumpflänge des Tieres

Beachten Sie das Wachstum des Tieres in den nächsten Monaten (schnell wachsendes Tier/langsam wachsendes Tier) Für adulte (erwachsene) Tiere geben die verschiedenen Institutionen in Deutschland Richtlinien zur Terrariengröße an.

Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.

keine Angabe

Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V

80 x 50 x 80 cm für 2 Tiere
100 x 50 x 80 cm für bis zu 4 Tiere

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

80 x 50 x 80 cm, besser 120 x 50 x 100 cm

Martinique Anolis klettern ausgezeichnet, am Boden wird man sie eher selten anfinden. Verschiedene Korkäste, Korkröhren sowie Bambusrohre und Wurzeln sehen dekorativ aus und stellen dem Tier ausreichend Lauffläche zur Verfügung. Sie sitzen gerne an den Stämmen der Bäume. Deshalb darf gerne mehr in senkrechter Form gebaut werden. Ein Ast sollte aber eher waagerecht angebracht sein. Über diesem platzieren wir den UV Spot für den begehrten Sonnenplatz. Das Terrarium kann gut mit Pflanzen dekoriert werden. Kunstpflanzen sind hier eine praktische und hygienische Wahl da sie gut von Kot gereinigt werden können.
Als Bodengrund geeignet ist Rindeneinstreu (auch „Bark“ genannt) und Terrarien Erde. Einige Moospolster sehen dekorativ aus und regulieren die Luftfeuchtigkeit. Kot und Futterreste sind täglich zu entfernen. Gerade die beliebten Sitzäste sind schnell mit Kot besetzt. Eine Beregnungsanlage spült das schnell weg und wer den Bodengrund mit Asseln oder Tausendfüßern bestückt, hat gleich eine „Gesundheitspolizei“ an Bord, die sich um derartiges kümmert. Für diese Tiere ist das Nahrung.

Martinique Anolis bewohnen ausschließlich die Insel Martinique in der Karibik. 

Da Reptilien wechselwarme Tiere sind muss ihr natürlicher Lebensraum im Terrarium nachempfunden werden. Damit ist die Einrichtung ebenso wie Temperatur und die Luftfeuchtigkeit gemeint. Erreicht wird dies durch verschiedene Heiz- Lichtquellen und das Vernebeln/Sprühen von Wasser (Beregnungsanlage). Ein Thermometer und Hygrometer erlaubt dem Pfleger die Kontrolle dieser Werte. Die Tiere haben exzellente Augen und eine hervorragende Sehschärfe. Dabei sind sie auf ausreichende Beleuchtung angewiesen. Eine gute Ausleuchtung des Terrariums ist also obligatorisch. Weiter benötigen sie einen Sonnenplatz im Terrarium. Dieser entsteht durch eine Spotbeleuchtung, welche Licht, Wärme und UV-Strahlen liefert. Die hochwertigsten Produkte sind hier gerade gut genug – denn nur sie sind dem natürlichen Sonnenlicht ebenbürtig. Anolis sehen Farben im UV-Bereich, ihre Umwelt können sie also ohne entsprechendes Licht nicht normal wahrnehmen. Außerdem liefert nur eine optimale Versorgung mit UV-B-Licht ausreichend Vitamin D3, damit Jungtiere optimal wachsen und auch ausgewachsene Tiere in Bestform sind. Wir empfehlen die JBL L-U-W Light, welche es in verschiedenen Wattstärken und in der Version „Desert“ oder „Jungle“ gibt. Diese Art der Beleuchtung sorgt für Licht, Wärme und UVA/UVB. Ein besonders gutes (und leicht zu steuerndes) Klima erreichen Sie als Pfleger mit dem Einsatz einer Heizmatte unter einem Teil des Bodens ihres Terrariums. Zwar gehen Anolis nicht auf den Boden um sich dort zu wärmen, Heizmatten erwärmen jedoch so von unten die Grundtemperatur des Hochterrariums – das durch seine Bauart einem Schornstein ähnelt. Oft haben solche Terrarien, außerhalb des Sommers zu niedrige Temperaturen in der unteren Terrarienhälfte, sodass die Pfleglinge einen warmen Rücken und einen kalten Bauch haben. Die Heizmatte sollte mit einem Thermostat gekoppelt sein. So erreicht man immer das richtige Klima, denn die Heizmatte wird automatisch zugeschaltet wenn sie gebraucht wird. Ein Pluspunkt ist der günstigere Energieverbrauch im Sinne der Umwelt, denn so betriebene Terrarien benötigen nicht nur eine geringere Wattzahl bei den Spotlampen – sondern kommen grundsätzlich mit weniger Energie aus. Wir beraten Sie gern dazu. Zur gleichmäßigen Ausleuchtung Ihres Terrariums als Schmuck für Ihren Wohnraum empfehlen wir eine LED-Beleuchtung über die Breite des gesamten Terrariums. Die Licht- und Heizquellen werden grundsätzlich in einem Tagesrhythmus per Zeitschaltuhr geschaltet, 14h an, 10h aus.

Weitere Informationen rund um Klima und UV für Terrarien

Megazoo Empfehlung: Bei der Auswahl eines größeren Terrariums müssen auch die Beleuchtungsparameter angepasst werden. Das bedeutet teils höhere Wattzahl bei Wärme und UV Leuchtmittel sowie eine der Länge angepasste Tageslichtlampe.

Martinique Anolis sind schnelle und wendige Jäger. Die Futterinsekten (Grillen, Heimchen, Heuschrecken usw.) werden immer mit Vitamin- /Mineralstoff-Mischungen eingestäubt. Nur so wird ein irreversibler Mangel, der z.B. bei Jungtieren und trächtigen Weibchen oft zu schweren Krankheiten bis hin zum Tod führen kann, vermieden. Die Futtertiere sind stets der Größe des Anolis anzupassen. Füttern Sie nur so viele Futterinsekten wie auch direkt gefressen werden. Anderenfalls würden sich die Futtertiere im Terrarium verteilen, verstecken und sich von den anhaftenden Vitaminen/Mineralien befreien – die Folge sind Mangel- und Unterernährung trotz Nahrungsangebot.

WEITERE INFORMATIONEN RUND UM DIE ERNÄHRUNG

Martinique Anolis sollten wegen ihres starken Territorialverhaltens nur Paarweise gehalten werden. Die Geschlechter lassen sich an den größeren Kehlfahne des Männchens und der kräftigeren Gestalt gut unterscheiden. Die Männchen haben auch einen kleinen Nackenkamm, der bei Erregung leicht aufgestellt wird. Zusätzlich sind die Weibchen etwas schlichter in der Farbgebung. Sie haben schon von Geburt an einen hellen Rückenstreifen.
Die Weibchen legen im Abstand von gut einer Woche je ein Ei. Aus ihnen schlüpfen nach 35 bis 50 Tagen die Jungtiere. Diese sollten einzeln aufgezogen werden, da auch die kleinen Racker schon sehr ruppig untereinander sein können.

Da Anolis im weitesten Sinne zu den Leguanen zählen wachsen ihre Schwänze nicht nach. Bitte immer äußerste Vorsicht beim Fangen. 
Anolis werden Saumfinger genannt. Das kommt von den Haftlamellen der Füße, die ähnlich wie bei einigen Geckos für die besondere Fähigkeit, an glatten Flächen zu laufen zuständig sind.

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