• Verbreitung: Fidschi-Inseln (NZ)
  • Kopf-Rumpf-Länge: bis ca. 20 cm
  • Lebenserwartung: ca. 25 Jahre
  • Haltung: Tropenterrarium
  • Platzbedarf juvenil: ca. 80x40x50 cm
  • Platzbedarf adult: ca. 200x80x120 cm
  • Einrichtung: Bodengrund Terra Basis mit Terra Bark gemischt, Korkäste, Kunstpflanzen, Beregungsanlage
  • Ernährung: Pflanzen, Insekten
  • Temperatur: 26 - 30 Grad, lokal bis 40 Grad
  • Luftfeuchte: 60 - 80 %
  • Schutzstatus: WA Anhang I, Meldepflicht
  • Landesverordnung: Nicht relevant
  • Transport

Die bläuliche Streifenzeichnung der männlichen Tiere in Kombination mit der kräftigen Grünfärbung machen den Fidschileguan zu einem der schönsten Leguane. Unter Liebhabern ist er sozusagen der Rolls Royce. Aber auch die Weibchen stechen mit ihrer schönen intensivgrünen Grundfärbung hervor, welche zudem blaue Punkte und selten sogar eine ähnlich gebänderte Zeichnung wie die der Männchen aufweisen können. Beide Geschlechter haben die Fähigkeit die Intensität und Zeichnung nach Stimmung zu verändern.
Fidschileguane kommen, wie der Name bereits vermuten lässt, ausschließlich auf den Fidschi-Inseln vor. Sie sind in freier Natur leider sehr stark gefährdet und stehen unter strengstem Artenschutz. Wer in Europa Fidschileguane halten möchte, benötigt hierzu entsprechende Papiere und muss die Tiere anhand von Fotos dokumentieren. Umwelteinflüsse wie Rodungen der Wälder, verwilderte Hausschweine, Ziegen, Hunde, Katzen und eingeschleppte Tierarten wie der Mungo trugen ihren Teil dazu bei, dass es nur noch weniger als 10.000 freilebende Tiere dieser Art gibt. Inzwischen gibt es aber einige Zuchtprojekte, die den natürlichen Bestand der Tiere wieder vergrößern sollen.

Wir selbst halten in den Filialen in Hamburg Bergedorf und Hannover je ein Pärchen dieser Juwelen und konnten uns schon mehrfach über eigene Nachzuchten freuen, was uns sehr stolz macht.

Das Terrarium für Fidschileguane sollte ausreichend hoch, tief und breit sein, denn sie sind Baumbewohner. Als Schlüssel für die Terrariengröße empfehlen wir mit der Kopf-Rumpf-Länge (KRL) des Tieres zu rechnen. Die Terrariengröße wird bei nicht ausgewachsenen Tieren folgendermaßen berechnet:

  • Terrarien-Grundfläche: Dreifache x Vierfache Kopf-Rumpflänge des Tieres
  • Terrarienhöhe: Vierfache Kopf-Rumpflänge des Tieres

Beachten Sie das Wachstum des Tieres in den nächsten Monaten (schnell wachsendes Tier/langsam wachsendes Tier) Für adulte (erwachsene) Tiere geben die verschiedenen Institutionen in Deutschland Richtlinien zur Terrariengröße an.

Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.

keine Angabe

Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V

120 x 60 x 60 cm für 2 Tiere

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

120 x 60 x 60 cm für 2 Tiere

Fidschileguane klettern ausgezeichnet und benötigen Korkäste sowie Korkröhren mit verschiedenen Durchmessern ab etwa 10cm. Das Ganze gern in einem reich bepflanzten Dschungel, hier fühlen sie sich wohl. In solch großen Terrarien, wie hier von den Tieren gefordert wird, bietet sich eine Bepflanzung mit ungiftigen und robusten Pflanzen an. Auch der Sonnenplatz ist sehr wichtig, hierfür positionieren Sie einen Ast im richtigen Abstand zur Lichtquelle, so das dort die richtige Temperatur entsteht. Einige senkrechte Klettermöglichkeiten sollen nicht fehlen. Es ist jedoch stets darauf zu achten, dass die scharfen Krallen des Fidschileguans in der Rinde Halt finden, zu glatte Äste sind ungeeignet. Als Bodengrund ist Rindeneinstreu (auch „Bark“ genannt) und Terrarien Erde geeignet. Einige Moospolster sehen dekorativ aus und regulieren die Luftfeuchtigkeit. Den Platz und die Position für einen Eiablagebehälter und ein Wasserbecken sowie ein erhöht angebrachter Futterplatz sollten auch mit einkalkuliert werden. Hier bietet sich der professionelle Terrarienbau an, wir begleiten sie gern auf dem Weg zu ihrem Luxusterrarium.
Kot und Futterreste sind täglich zu entfernen.

Fidschileguane bewohnen den Regenwald der Fidschi-Inseln.

Da Reptilien wechselwarme Tiere sind, muss ihr natürlicher Lebensraum im Terrarium nachempfunden werden – die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit. Erreicht wird dies durch verschiedene Heiz-/Lichtquellen und das Vernebeln/Sprühen von Wasser (Beregnungsanlage). Ein Thermo-/Hygrometer erlaubt dem Pfleger die Kontrolle dieser Werte. Die Tiere haben exzellente Augen und eine hervorragende Sehschärfe. Dabei sind sie auf ausreichende Beleuchtung angewiesen. Eine gute Ausleuchtung des Terrariums ist also obligatorisch. Weiter benötigen sie einen Sonnenplatz im Terrarium. Dieser entsteht durch eine Spotbeleuchtung, welche Licht, Wärme und UV-Strahlen liefert. Die hochwertigsten Produkte sind hier gerade gut genug – denn nur sie sind dem natürlichen Sonnenlicht ebenbürtig. Fidschileguane sehen Farben im UV-Bereich, ihre Umwelt können sie also ohne entsprechendes Licht nicht normal wahrnehmen. Dies trifft beispielsweise auf die Nahrung und das Erkennen von Artgenossen und dessen Stimmung zu. Denn im UV-Bereich sind weitere Farben und Muster zu erkennen, über diese „reden“ die Tiere miteinander. Außerdem liefert nur eine optimale Versorgung mit UV-B-Licht ausreichend Vitamin D3, damit Jungtiere optimal wachsen und auch ausgewachsene Tiere in Bestform sind und ihre leuchtenden Farben zeigen. Wir empfehlen die JBL L-U-W Light, welche es in verschiedenen Wattstärken und in der Version „Desert“ oder „Jungle“ gibt. Diese Art der Beleuchtung sorgt für Licht, Wärme und UVA/UVB. Ein besonders gutes (und leicht zu steuerndes) Klima erreichen Sie als Pfleger mit dem Einsatz einer Heizmatte unter einem Teil des Bodens ihres Terrariums. Zwar gehen Fidschileguane nicht auf den Boden, um sich dort zu wärmen, sie erwärmen jedoch so von unten die Grundtemperatur des Hochterrariums – das durch seine Bauart einem Schornstein ähnelt. Oft haben solche Terrarien, außerhalb des Sommers zu niedrige Temperaturen in der unteren Terrarienhälfte, sodass die Pfleglinge einen warmen Rücken und einen kalten Bauch haben. Die Heizmatte sollte mit einem Thermostat gekoppelt sein. So erreicht man immer das richtige Klima, denn die Heizmatte wird automatisch zugeschaltet, wenn sie gebraucht wird. Ein Pluspunkt ist der günstigere Energieverbrauch im Sinne der Umwelt, denn so betriebene Terrarien benötigen nicht nur eine geringere Wattzahl bei den Spotlampen – sondern kommen grundsätzlich mit weniger Energie aus. Wir beraten Sie gern dazu. Zur gleichmäßigen Ausleuchtung Ihres Terrariums als Schmuck für Ihren Wohnraum empfehlen wir eine LED-Beleuchtung über die Breite des gesamten Terrariums. Die Licht- und Heizquellen werden grundsätzlich in einem Tagesrhythmus per Zeitschaltuhr geschaltet, 14h an, 10h aus.

Weitere Informationen rund um Klima und UV für Terrarien

Megazoo Empfehlung: Bei der Auswahl eines größeren Terrariums müssen auch die Beleuchtungsparameter angepasst werden. Das bedeutet teils höhere Wattzahl bei Wärme und UV Leuchtmittel sowie eine der Länge angepasste Tageslichtlampe.

Fidschileguane sind Gemischtköstler. Den Grundbedarf ihrer Ernährung decken sie zu 90% vegetarisch ab, verschmähen jedoch auch tierische Kost nicht. Gern nehmen sie beispielsweise Heuschrecken direkt von der Pinzette (höchstens 2x/Woche!). Allerdings neigen diese Leguane dazu, übergewichtig zu werden, was ihrer Gesundheit und Fitness abträglich ist. Wichtig bei der vegetarischen Kost ist, dass mehrere Zutaten miteinander vermischt werden, denn der Fidschileguan ist ein Opportunist und würde sich immer das Leckerste aussuchen. Die Futterinsekten (Grillen, Heimchen, Heuschrecken usw.) werden genau wie die Pflanzenkost immer mit Vitamin- /Mineralstoff-Mischungen versetzt bzw. eingestäubt. Nur so wird ein irreversibler Mangel, der z.B. bei Jungtieren und trächtigen Weibchen oft zu schweren Krankheiten bis hin zum Tod führen kann, vermieden. Die Futtertiere sind stets der Größe des Tieres anzupassen. Füttern Sie nur so viele Futterinsekten wie auch direkt gefressen werden. Anderenfalls würden sich die Futtertiere im Terrarium verteilen, verstecken und sich von den anhaftenden Vitaminen/Mineralien befreien – die Folge sind Mangel- und Unterernährung trotz Nahrungsangebot.

WEITERE INFORMATIONEN RUND UM DIE ERNÄHRUNG

Die Einzelhaltung ist grundsätzlich möglich, die Haltung eines harmonisierenden Pärchens mit dem Gedanken an erfolgreiche Weiterzucht dieser selten Art ist jedoch erstrebenswert. Doch Vorsicht, züchten und vermehren sind zwei verschiedene Dinge. Eine Zucht sollte immer planvoll erfolgen, um auch wirklich gute Nachzuchten zu erhalten und damit natürlich aktiv zur Arterhaltung beizutragen.
Die Weibchen legen etwa 5-8 Wochen nach erfolgreicher Paarung bis zu 6 (in der Regel weniger) Eier. Die Zeitigung erfolgt bei 28,5°C und dauerte bei uns bis zu 200 Tagen. 

In eigenem Anliegen möchte der Autor sich zu einer bestimmten „Problematik“ bei der Aufzucht der Jungtiere äußern. Viel zu oft liest man von Jungtieren die z.B. „an ihrem 5. Lebenstag“ verstorben sind, nachdem sie zuvor nur widerwillig Nahrung aufgenommen hätten und sogar zwangsgefüttert wurden…
Wir konnten derart bei unseren Tieren nie beobachten – weil wir sie einfach nicht gefüttert haben!
Frisch geschlüpfte Tiere verbleiben bei uns grundsätzlich in einem sauberen Behälter und auf Küchenpapier im Inkubator, so lange bis die Bauchdecke (der „Nabel“) sich klar geschlossen hat. Dies kann schon mehrere Tage dauern. Für diese Zeit hat der Schlüpfling immer noch Reste des Dotters „an Bord“ und zehrt davon, schließlich hätte er sich in freier Wildbahn selbst ausgraben müssen, was etwas dauern kann und viel Kraft kostet. Kommt der sodann in das Terrarium ist eine gute, lebendige Erde als Untergrund bestens geeignet, Bakterien zu der angeborenen Darmflora hinzuzufügen. Diese machen eine Verdauung erst richtig möglich. Im Terrarium wird Futter täglich frisch angeboten und die Leguane fangen ganz von selbst an, zu fressen. Insgesamt kann es bis zu 14 Tage dauern, bis man wirklich von fressen sprechen kann, ein Eingreifen scheint jedoch völlig unnötig zu sein. Es ist tragisch, nach so viel Einsatz am Ende die Jungtiere zu verlieren.
 

Fidschileguane niesen! Dies ist ein physiologischer Vorgang. Er regelt so den Wasser und Elektrolythaushalt.
Dabei scheidet der Leguan durch Niesen Absonderungen aus den in der Nasenhöhle gelegenen Salzdrüsen aus. Landet dieser kräftige Ausstoß an der Terrarienscheibe ist es als weißer, salzartiger Belag zu erkennen.

Besuchen Sie auch unseren Leitfaden rund um mögliche Probleme zu Ihrem neuen Heimtier

Fidschileguan

Eines unserer Zuchtpärchen

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Einer unserer Fidschileguane in Hannover

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Fidschileguane im Schlupfprozess

Fidschileguane im Schlupfprozess

Fidschileguan im Schlupfprozess

Fidschileguan im Schlupfprozess

Unsere eigene Nachzucht, frisch geschlüpft