Start in die Süßwasser-Aquaristik

Ein Süßwasseraquarium ermöglicht es uns, ein Stück Natur ins Wohnzimmer zu holen und faszinierende Unterwasserwelten zu erschaffen, in denen es vor Leben nur so wimmelt.

Muntere Schwärme mit bunt schillernden Fischen vermischen sich mit prachtvollem Pflanzenbewuchs und lassen eine Welt entstehen, die Tag für Tag neue, kleine Wunder bereit hält.

Ob Sie sich für ein stylisches Nano-Scapingbecken mit bunten Zwerggarnelen interessieren, ein bunt gemischtes Gesellschaftsbecken mit Guppy, Molly und Co für die ganze Familie möchten oder mit einem XXL Tank die größten Bewohner der Seen und Flüsse unserer Erde in Ihr Zuhause holen wollen, hier zeigen wir Ihnen den Weg vom Anfang bis zum fertigen Aquarium, mit allem was Sie benötigen, um sich Ihr eigenes Unterwasserparadies zu schaffen.

Wie funktioniert ein Aquarium?

Eine von Menschenhand geschaffene Unterwasserwelt ist ein in sich geschlossenes Biotop, bei dem Fische und Pflanzen einen Kreislauf aus Produzenten und Verbrauchern bilden und Bakterien für die Stabilität der Stoffe zuständig sind.

Pflanzen und Fische lassen Stoffe entstehen, welche durch sogenannte Nitrifikation in wiederverwertbares Nitrat gewandelt werden, was wiederum den Pflanzen als Nährstoff dient.

Diese Pflanzen produzieren im Aquarium Sauerstoff, während sie durch Photosynthese Kohlenstoff (CO2), welches durch die Atmung der Fische entsteht, verarbeiten. Um diesen Prozess der Photosynthese zu erhalten, benötigen Pflanzen Licht. Genauer gesagt spezielle Bereiche des Lichtspektrums, weshalb eine spezielle Aquarienbeleuchtung ausnahmslos notwendig ist.

In einem Filter wird nicht nur das Wasser mechanisch durch Schwämme gereinigt, sondern auch biologisch durch Bakterien aufbereitet: Die Nitrifikation. Es ist also relativ eindeutig, dass ein Aquarium einem großen Kreislauf folgt, wie er auch in der Natur seit Millionen Jahren stattfindet und somit eine völlig eigene, kleine Welt ist.

Was brauche ich?

Ein Aquarium imitiert sämtliche Vorgänge der Natur, um einen Lebensraum zu schaffen und zu erhalten, sodass allerlei Fische, Garnelen, Krebse und Pflanzen darin gedeihen können.

Zur Grundausstattung eines funktionsfähigen Aquariums gehören neben dem Becken selbst:

  • Ein auf die Aquariengröße ausgelegter Filter zur Reinigung und Aufbereitung des Wassers
  • Ein Heizstab, um die erforderliche Temperatur einzustellen
  • Thermometer zur Überwachung der Temperatur
  • Die entsprechende Aquarienbeleuchtung, um ein Pflanzenwachstum zu ermöglichen

Neben diesen grundlegenden Gerätschaften, welche in den meisten Aquariensets und Kombinationen bereits enthalten sind, gilt es einen geeigneten Bodengrund zu wählen und sich über die Einrichtung - dem sogenannten Hardscape - im Klaren zu sein. Einige grundelnde Tiere wie bspw. Panzerwelse bevorzugen feinen, sandigen Boden während ostafrikanische Buntbarsche mit grobem, fast schon felsigem Untergrund glücklich sind:

  • Ein Langzeitnährboden wie JBL Aquabasis Plus als untere Schicht des Bodengrundes sorgt für eine stabile Erstversorgung der Pflanzen
  • Aquarienkies als obere Schicht, angepasst an die Wünsche des Besitzers in Abstimmung an die Bedürfnisse der Tiere und Pflanzen (durchschnittlich 4-5cm Höhe)
  • Steinaufbauten oder Wurzelholz (die meisten Welsarten benötigen Hölzer zum Nagen und Verstecken)
  • Kunstdekorationselemente je nach Geschmack

Sind all diese Dinge beisammen, ist die Hardware komplett und wartet darauf, lebensfreundlich zu werden. Hierbei helfen diverse Bakterienkulturen und Wasseraufbereiter sowie ggf. Düngemittel:

  • Starterbakterien, um das Wasser zum Leben zu erwecken, wie Manixx Starterbakterien oder Microbe Lift NiteOut II
  • Ein Wasseraufbereiter wie Manixx Wasseraufbereiter oder JBL Biotopol entfernt unerwünschte Schwermetalle sowie Chlor aus dem Wasser und macht es fischfreundlich
  • Ein Basisflüssigdünger wie JBL Ferropol sorgt für die weitere Versorgung der Wasserpflanzen (robuste Arten können und sollten direkt beim Ansetzen des Beckens eingebracht werden)

Nun ist das Aquarium bereit zum Befüllen und wir machen uns das erste Mal die Hände nass.

Größe und Aquarientypen

Neben der Frage, welches Platzangebot der Wohnraum zur Verfügung stellt, bleibt zu klären: Was möchte ich in meinem Aquarium beherbergen? Ist mein Ziel die Haltung von bunten Zwerggarnelen, die auf kleinstem Raum leben oder soll es doch ein Becken im südamerikanischen Stil werden, dem der riesige Amazonas als Vorbild dient?

Ob das Aquarium nun als kleines Highlight auf einem Sideboard dient oder Mittelpunkt meiner Einrichtung sein soll- Aquarien gibt es, ebenso wie ihre Bewohner, in jeder Größe.

Es ist also relativ eindeutig, dass ein Aquarium einem großen Kreislauf folgt wie er auch in der Natur seit Millionen Jahren stattfindet und somit eine völlig eigene, kleine Welt ist.

Nano 20- 35cm (10- 40l)

In der Nanoaquaristik, liegt der Fokus auf Design in kleinstem Raum. Kleinbleibende Pflanzen wachsen um minimalistisch eingesetztes Hardscape (Steine/ Wurzeln/ Hölzer), während sich bunte Zwerggarnelen im Becken tummeln- Der Beginn jedes Aquascapers. 

Diese Aquarien werden meist unter Einsatz minimaler Technik betrieben.  

Zum Einsatz kommen häufig:

  • Innenfilter speziell für den Nanobereich (meist mit Garnelenschutz) 
  • kleine Heizstäbe
  • Beleuchtung für Nano-Becken

Der Bewuchs besteht oft aus kleinbleibenden und bodenbedeckenden Pflanzen sowie aus diversen Moosen, in denen die Garnelen ihr buntes Treiben vollziehen.

Megazoo Empfehlung:

  • Dennerle Nanocubes
  • Fluval Flex 34l Aquarien

Tierische Mitbewohner:  

  • unterschiedliche Garnelen und Schnecken

Kompakte Gesellschaftsbecken 60- 80cm (54- 125l)

Einsteigerfreundlich, platzsparend und für eine kleine aber bunte Fischgesellschaft geeignet- die wohl beste Einstiegsgröße in die Süßwasseraquaristik. Hier vermischen sich die Klassiker der Zierfische, wie Guppy, Molly, Platy und Co. mit einem lockeren Pflanzenbewuchs und ermöglichen das pflegeleichte Betreiben eines Aquariums. 

Diese Aquarien sind meist in kompletten Startersets erhältlich, inklusive Filter, Beleuchtung, Heizstab und Abdeckung und ermöglichen somit einen Plug-and-Play Start in die Aquaristik. Aufgrund der guten Handhabung sind diese Becken auch besonders für Kinder geeignet, die die Pflege mit Unterstützung ihrer Eltern übernehmen.

Megazoo Empfehlung:

  • Juwel Primo 70
  • Fluval Flex 57l 
  • Juwel Rio 125 /  Lido 120

Tierische Mitbewohner:

  • Lebendgebärende Fische wie Guppys, Mollys und Platys
  • kleine Schwarmfische wie Neonsalmler
  • Kampffische (Ein Männchen pro Aquarium + 2-3 Weibchen, nach Möglichkeit ohne weiteren Fischbesatz)
  • kleine Fadenfische wie Honigguramis

Medium- Large Size Becken 81- 121cm (125- 250l)

Ein Weg mit vielen Zielen: Aquarien dieser Größe bieten nicht nur viele Besatzmöglichkeiten und Gestaltungsoptionen, sondern kommen meist als praktische Aquarienkombination inklusive Unterschrank und Technik daher. Ob als bunt treibendes Gesellschaftsbecken mit Gruppen und Schwärmen unterschiedlicher Fische oder als themenbezogenes Dschungelbecken für Buntbarsche- ein wahrer Allrounder.

Es gibt ausreichend Platz, um die Wünsche der ganzen Familie zu verwirklichen und sich als Unterwassergärtner zu versuchen, indem ein dicht bewachsendes Holländerbecken eingerichtet wird.

Selbst bei dieser Beckengröße beläuft sich der pflegerische Aufwand pro Woche meist nur auf 30 Minuten und ist somit eine ideale Lösung, wenn es um ein Aquarium für die ganze Familie geht.

Megazoo Empfehlung:

  • Juwel Lido200/ Rio 180/ Rio 240/ Vision 180
  • Fluval Flex 123l
  • Eheim Proxima 175/ Proxima 250/ Vivaline 180

Tierische Mitbewohner:

  • Skalare/ Schmetterlingsbuntbarsche/ Zwergbuntbarsche
  • Panzerwelse
  • Schwarmfische wie Roter Phantomsalmler
  • Lebengebärende Fische wie Guppys, Mollys und Platys

XL Becken 121- 151cm (250-450l)

Nicht nur ein Highlight in der Wohnung, sondern ein echter Blickfang- Aquarien dieser Größe sehen nicht nur riesig und großartig aus, sondern bieten umfassende Möglichkeiten. In diesen Aquarien bewegen sich große Diskusfische inmitten hochwachsender Amazonaspflanzen oder riesige Schwärme von hundert Tieren ziehen durch das Wasser.

Wird das Pflanzenwachstum mit einer CO² Düngung unterstützt, gibt es keine Grenzen mehr für einen spektakulären Unterwasserdschungel. Auch die Einrichtung mit grobem Bodengrund und felsigen Elementen ist möglich, um somit ostafrikanischen Buntbarschen einen geeigneten Lebensraum zu schaffen.
 
Aufgrund ihrer Größe laufen diese Aquarien sehr stabil bei einem Pflegeaufwand von ca. 60 Minuten pro Woche. Gefiltert werden solche Becken in der Regel von leistungsstarken aber flüsterleisen Außenfiltern wie solche aus der Eheim professionel Serie oder durch fest integrierte Innenfilter. Aquarien dieser Größe sind als Kombination inkl. Unterschrank erhältlich und sollten aufgrund des Gewichtes auch mit einem solchen Unterbau aufgestellt werden.

Megazoo Empfehlung:

  • Juwel Rio 350/ Rio 450/ Vision 260/ Vision 450
  • Eheim Proxima 325/ Incpiria 430/ Incipiria 530

Tierische Mitbewohner:

  • Skalare/ Zwergbuntbarsche
  • Diskusfische
  • Schwarmfische wie Blauer Kongosalmler
  • Ostafrikanische Buntbarsche
  • großwachsende Welse

Jumbo Aquarien (>450l)

Aquarien dieser Größe sind fast immer Sonderanfertigungen und bilden den Mittelpunkt der Einrichtung innerhalb der eigenen vier Wände. Die Besonderheit der Größe erfordert ein ebenso besonderes technisches Equipment. Hierzu gehören nicht nur leistungsstarke Filter und Beleuchtungseinheiten sondern ggf. auch zusätzliche Strömungsquellen (Strömungspumpen). 

In solchen Aquarien lässt sich sowohl der mächtige Amazonas in Perfektion nachbauen als auch ein Biotop für riesige, teilweise 40cm große, ostafrikanische Buntbarsche schaffen. Selbst riesige Arowanas oder Süßwasserrochen lassen sich in einem solchen Aquarium unterbringen. 

Wer sich für eine solche Anfertigung entscheidet, sollte bereits eine solide Erfahrung in der Aquaristik mitbringen, da diese Becken mit einem höheren Pflegeaufwand einhergehen- dafür aber alles andere in den Schatten stellen.

Megazoo Empfehlung:

  • Anfertigung nur von einem erfahrenen Aquarienbauer durchführen lassen
  • speziell angefertigte Unterbauten verwenden, sodass die Traglast stabil gehalten werden kann
  • Leistungsstarke Außenfilter verwenden (ggf. zwei Filter einsetzen)
  • unbedingt auf spezielle Haltungsanforderungen der Tiere achten (In Bezug auf Temperatur, Wasserparameter, Strömung, Beschaffenheit der Einrichtung)

Tierische Mitbewohner:

  • Großfische und große Schwärme  

Erste Schritte - Das Ansetzen des Aquariums

Nachdem alle notwendigen Mittel und Utensilien beisammen sind, wird das Becken aufgestellt - das „Ansetzen“.

Folgende Schritte sollten aufgrund der Sinnlogik in einem Arbeitsgang erledigt werden:

  • Das Einbringen des Nährbodens als untere Schicht
  • Aufschütten des eigentlichen Aquarienkieses als obere Schicht (ggf. vorher kalt ausspülen)
  • Anbringen sämtlicher Technik (noch nicht an den Strom gehen)
  • Einfüllen des Wassers
  • Einbringen des Hardcapes und der ersten Pflanzen (je nach Art der Gestaltung erfolgt dieser Schritt vor dem Wassereinfüllen)
  • Zugabe der Starterbakterien und des Wasseraufbereiters
  • Einschalten sämtlicher Technik (Filter, Heizstab, Beleuchtung)

Es empfiehlt sich, den Filter direkt mit einer Bakterienkultur zu „impfen“. Hierfür werden im Filter enthaltene Schwämme direkt mit Microbe Lift GelFilter beträufelt.

Die Einlaufphase

Das Aquarium steht befüllt und eingerichtet bereit und verlangt dennoch ein wenig Geduld. In der Einlauf- oder Startphase entwickelt sich nun die Mikrobiologie im Becken. Bakterien entwickeln sich, arbeiten und starten den Stoffwechsel.

In diesem Zeitraum entsteht meist ein gewisses Ungleichgewicht der Bestandteile Ammonium, Nitrit und Nitrat. Während dieser Phase des Ungleichgewichts entsteht der sogenannte Nitritpeak: Ein starker Anstieg des Nitritwertes im Aquarium. Im Zuge der Nitrifikation wird dieser Stoff jedoch weiterverarbeitet, da die Bakterien ihn als Nahrung ansehen und umwandeln und sich sogleich stark vermehren - das Aquarium wird stabil.

War es früher üblich und notwendig, dem neuen Aquarium eine Einlaufphase von mehreren Wochen zu gewähren, so ermöglichen uns hochwertige Bakterienstämme wie Manixx Starterbakterien und Microbe Lift NiteOut II, heute ein Verhindern des Nitritpeaks und erlauben ein gesundes und bedenkenloses Einbringen von Tieren bereits nach 1- 2 Wochen.

Während der Einlaufphase sollten unabhängig vom Einsatz der eingebrachten Bakterien die Wasserwerte mehrfach in der Woche kontrolliert werden. Hierfür eignen sich die JBL Teststreifen EasyTest 7in1, um den Nitrat- und Nitritwert zu kontrollieren.

Bevor die ersten Tiere eingesetzt werden sollte der Nitritwert nicht oder kaum nachweisbar sein, um jedes Risiko auszuschließen. Ein weiteres Anzeichen, dass das frisch angesetzte Aquarium eine stabile Mikrobiologie aufbaut, ist die Bildung von Algen. Algen wie auch Pflanzen benötigen Nährstoffe in Form von Nitrat, Phosphat und anderen Stoffen - ein Zeichen, das der Kreislauf geschlossen ist und sich stabilisiert.

Nun können Schritt für Schritt die ersten Tiere einziehen, jedoch mit Bedacht, da ein zu großer Erstbesatz das Aquarium ins Ungleichgewicht bringen kann.
 

Die ersten Tiere ziehen ein

Nachdem die Einlaufphase abgeschlossen ist beginnt nun der Besatz von Tieren. Anfänglich ist es sinnvoll, einen kleinen Reinigungstrupp zum Einsatz zu bringen, somit verhindert man von vornherein ein zu starkes Algenwachstum.

Effektiv wie gleichermaßen robust sind hierbei algenfressende Fische wie die goldene Saugschmerle, welche alle flach wachsenden Algen frisst und der Schwanzfleck-Algenfresser, welcher langwachsende Algen vertilgt. Bei geeignetem Bodengrund kann eine Gruppe Panzerwelse für einen sauberen Kies sorgen.

Sind diese ersten Tiere erfolgreich eingesetzt und haben nach drei bis vier Tagen für noch mehr Stabilität im Aquarium gesorgt, können die Zierfische einziehen und der Besatz weiter gesteigert werden.

Es ist darauf zu achten, dass die Tiere erst an das neue Wasser gewöhnt werden müssen, da in der Regel sowohl die Temperatur als auch die Biologie des Herkunftswassers eine andere ist als im heimischen Aquarium.

Die Tiere sollten in ihrem Transportbehälter an das neue Wasser gewöhnt werden, indem Aquarienwasser zugeführt wird, in welchem sie dann für einige Minuten verweilen, bevor es in das neue Zuhause geht.
 

Pflege

Auch ein bestehendes Aquarium benötigt ein gewisses Maß an Pflege. Hierzu zählt ein regelmäßiger Teilwasserwechsel, das Düngen der Pflanzen wie auch das Warten der Technik.

Ein Wasserwechsel von ca. 30% der enthaltenen Wassermenge in einem zweiwöchigen Rhythmus ist empfehlenswert und erfahrungsgemäß die beste Lösung zur Qualitätssicherung des Wassers. Hierbei ist es ratsam, einen Teil dieses Wechsels über das sogenannte Abmulmen, das Reinigen des Bodengrundes mithilfe einer Saugglocke, vorzunehmen.

Die regelmäßige Reinigung des Bodengrundes verhindert ein Einlagern von Depots - einer Ansammlung von Stoffen wie Phosphat - und senkt gleichzeitig den Keimdruck im Wasser. Sobald frisches Leitungswasser zugeführt wird, sollte ein Wasseraufbereiter wie JBL Biotopol oder Manixx Wasseraufbereiter zum Einsatz kommen, um unerwünschte Schwermetalle aus dem Wasser zu entfernen.

Auch die Pflanzen des Unterwassergartens benötigen ein gewisses Maß an Pflege - je nach Pflanze mehr oder weniger. Neben der Düngung mit einem Fest- oder Flüssigdüngemittel einmal wöchentlich bzw. bei Feststoffdüngung einmal im Monat, sollten auch die Pflanzen selbst gepflegt, also eingekürzt, werden.  

Zur Pflege des Aquariums gehört auch der schönste Teil dieses Hobbys: Das Beobachten. Fische sollten beim Füttern beobachtet werden, ob ihr Verhalten irgendwelche Besonderheiten erkennen lässt. Vielleicht ist sogar Nachwuchs zu bewundern!

Futter

Fütterung

Zu den schönsten Aktivitäten eines Aquarienbesitzers gehört zweifelsohne die Fütterung der Pfleglinge. In diesem Moment zeigen sich annähernd alle kleinen und großen Bewohner unseres Beckens in heller Aufregung. Wie bei jedem anderen Lebewesen auch ist nicht nur eine abwechslungsreiche, sondern auch hochwertige Ernährung unabdinglich, um den Tieren die optimale Nährstoffversorgung zu ermöglichen, die sie brauchen.

Trockenfutter

Trockenfutter
Die Grundlage für eine stabile Ernährung der Aquarienbewohner bildet ein hochwertiges und reichhaltiges Trockenfutter in Form von Granulat, Flocken (Flakes), Tabletten oder Sticks.

Flockenfutter

Flockenfutter gehört zu den Klassikern des Fischfutters, kann jedoch das Wasser unnötig belasten und spiegelt nicht zwangsweise das natürliche Fressverhalten der Fische wider, da die Flocken meist erst lange an der Oberfläche treiben, anstatt langsam abzusinken. Bedingt durch die Stärke der Flocken können sowohl kleinere als auch größere Tiere das Futter fressen, da es problemlos „zerrissen“ werden kann.

Megazoo Empfehlung:

  • JBL NovoBel Flockenfutter
  • JBL NovoColor

Granulatfutter

Granulatfutter hat sich im Laufe der letzten Jahre zunehmend als das favorisierte Trockenfutter herausgestellt, da es weder das Wasser unnötig belastet noch eintrübt und zudem langsam sinkend in unmittelbare Nähe des Fisches treibt. Angepasst an die Größe der Aquarienbewohner sollte auch das Futter aus diversen Körnungen gewählt werden. Während kleinere Zwergbärblinge Futter in XXS Größe benötigen, begnügen sich südamerikanische Skalare problemlos mit grobkörnigerem Futter.
Zusätzlich eignet sich Granulatfutter hervorragend zur Verwendung in einem Futterautomaten wie dem JBL AutoFood oder dem Hobby EasyFeeder, da es nicht verklebt und die exakte Dosiermenge optimal eingehalten werden kann.

Megazoo Empfehlung:

  • JBL GranoMix (auch in den Größen Mini, XS und XXS)
  • JBL GranoColor zur Unterstützung der Farbenpracht

Tablettenfutter

Tablettenfutter ist ein spezielles Trockenfutter für Saug- und Panzerwelse oder andere bodenbewohnende Tiere wie Schmerlen. Während Saugwelse wie der klassische Antennenwels pflanzliche Nahrung bevorzugen und benötigen, erwarten Panzerwelse tierische Kost.
Grüne Tabletten mit hohem Algen- und Pflanzenanteil sind also vornehmlich den Saugwelsen vorbehalten, braune Tabletten mit tierischem Anteil, den Panzerwelsen. 

Megazoo Empfehlung:

  • JBL NovoPleco für Saugwelse (mit hohem Spirulinaanteil)
  • JBL NovoFect für Saugwelse und andere pflanzenfressende Fische und Garnelen
  • JBL NovoTab für Panzerwelse (mit hohem tierischen Anteil)

Futtersticks

Futtersticks sind vornehmlich für die Fütterung von Garnelen und Krebsen gedacht. Die kleine Portionierung der Sticks sowie die Zusammensetzung sind optimal auf die Bedürfnisse der kleinen, wirbellosen Bewohner unserer Aquarien abgestimmt. Je nach Bedürfnis sind Garnelensticks als Complete-Futter erhältlich oder auch als Spezialfutter zur Mineralstoffversorgung, Farbgebung oder Aufzucht.

Megazoo Empfehlung:

  • Dennerle Shrimp King (Complete, Color, Mineral oder Baby)

Frostfutter

Aufgrund der großen Vielfalt der Tiefkühlkost, in Form von roten oder weißen Mückenlarven, Tubifex, Cyclops und Co, kommt eine frische Auswahl auf den Futtertisch.
Das gefrorene Futter sollte unbedingt nur aufgetaut, bspw. in einem Wasserbad, serviert werden, um den Tieren Verdauungsbeschwerden zu ersparen. In Kombination mit einem hochwertigen Trockenfutter eignet sich das frostige Menü hervorragend als Ergänzung zur täglichen Versorgung.
Lassen Sie sich bei der Wahl des richtigen Frostfutters gern von unseren Fachberatern unterstützen und erstellen Ihren lieben Pfleglingen ein abwechslungsreiches Menü.

Lebendfutter

Das Optimum der Nahrungsversorgung unserer Aquarienbewohner stellt die Ergänzung des Speiseplans mit Lebendfutter dar. Hierbei erhalten die Tiere nicht nur extrem frische Nahrung, sondern können voll und ganz ihren Instinkten nachkommen. Auch hier stehen uns, wie beim Frostfutter, diverse Türen offen. Ob Tubifex oder Mückenlarven zum Leckerli der Wahl werden oder Artemia Einzug in den Speiseplan hält- die Vielfalt ist nahezu grenzenlos.

CO2 für bepflanzte Aquarien

Viele Pflanzen würden nur schwach oder gar nicht wachsen – einige würden ihre Farbenpracht verlieren.
CO2 – Der Motor, der die Pflanzen antreibt.
Oft kümmern sich Aquarianer nur um eine Düngung ihrer Pflanzen mit festem (Tabletten) oder flüssigem Dünger. Inzwischen wurde auch verstanden, dass eine gute Beleuchtung essentiell für das Wachstum der Pflanzen ist.
Alles richtig, es darf weder vernachlässigt werden noch darf es fehlen. Aber was macht denn nun CO2 so wichtig?
CO2 ist die Grundvoraussetzung für Fotosynthese.
Hier wird durch die Hilfe des Lichtes CO2 mit Wasser (H2O) in energiereichen Zucker (C6H12O6) und Sauerstoff (O2) umgewandelt.
Fehlt eine dieser Komponenten, kann keine Fotosynthese stattfinden.
Es gibt natürlich Menschen, die bepflanzte Aquarien auch ohne CO2 Zufuhr pflegen. Das geht, weil bereits CO2 im Wasser vorhanden ist. 
CO2 entsteht durch Atmung. Auch Wasserpflanzen atmen. Sie produzieren allerdings mit der Hilfe von Licht durch Fotosynthese mehr Kohlenstoff als sie bei der Atmung verbrennen. In der Nacht findet keine Fotosynthese statt und daher wird das Wasser durch die Atmung Wirbelloser, der Fische und eben auch der Pflanzen mit CO2 angereichert.
Für einige Pflanzen reicht das (Farne, Anubias – quasi viele langsam wachsende Pflanzen). Arten wie Utricularia, Pogostemon oder viele rote Pflanzen würden erst gar nicht oder nur farblos wachsen.

CO2 löst sich sehr leicht in Wasser. Jetzt muss es leider etwas wissenschaftlich werden.
Es bildet sich ein Gleichgewicht zwischen gelöstem CO2 und Kohlensäure (H2CO3), Bikarbonaten und Karbonaten. Das Gleichgewicht ist durch den pH Wert abhängig.
Ist der pH Wert niedrig, dominiert die Kohlensäure und Bikarbonate und Karbonate sind fast nicht vorhanden.
Bei neutralem pH Wert (pH7) dominieren die Bikarbonate und bei hohem pH Wert überwiegen die Karbonate.
Die meisten Pflanzen können nur CO2 und Kohlensäure (beides zusammen nennt man freie Kohlensäure) aufnehmen. Der pH Wert sollte ergo so eingestellt sein, dass eine geeignete Konzentration in freier Kohlensäure vorhanden ist. 
Dies ist er im leicht saurem Bereich von pH 5 bis fast pH 7 (pH 7 ist schon neutral).
Um es so einfach wie möglich zu gestalten, empfiehlt sich ein Dauertester mit Indikatorlösung.

Das im Aquarienwasser gelöste CO2 bildet mit der Flüssigkeit im Dauertest ein Gleichgewicht. Wenn sich der CO2 Gehalt ändert, so verändert die Flüssigkeit ihre Farbe. Bei zu viel CO2 wird sie gelb, bei zu wenig CO2 blau und bei für Pflanzen optimaler Konzentration ist sie grün.
 
Bei intensiver Fotosynthese steigt der pH Wert an der Blattoberfläche! Ist der pH Wert im Aquarium parallel zu hoch, kann es zu sogenannten Kalkausfällungen führen.
Es bildet sich auf der Blattoberseite eine dicke Kalkschicht. 
Oft ist dies in älteren Aquarien zu sehen – wobei hier der Fachmann eben an der Kalkausfällung erkennt, dass der pH Wert in Richtung 6 gesenkt werden muss.

Eine gute CO2 Versorgung ermöglicht der Pflanze mit weniger anderen, positiven Faktoren wie Licht oder Nährstoffen auszukommen.
Bei ausreichender CO2 Gabe wachsen Aquarienpflanzen auch relativ schlechten Lichtbedingungen. In Versuchen konnte bewiesen werden, dass Pflanzen die gleiche Wachstumsrate erreichen konnten wie sonst unter wesentlich stärkerer Beleuchtung (hierbei wäre aber auch der Stickstoffbedarf wesentlich höher gewesen).
Es ist also oft einfacher, eine höhere CO2 Konzentration über eine Anlage zu ermöglichen, als die Beleuchtung zu verbessern und mehr Nährstoffe zu verabreichen (dies führt oft zu Algenproblemen!).
Eher ist es von Vorteil der Wechselwirkung von Kohlendioxid und anderen Nährstoffen, dass Nährstoffkonzentrationen abgesenkt werden können, ohne die Vorteile der CO2 Düngung zu verlieren.
Hohe Kohlendioxid Konzentrationen erlauben es der Pflanze, weniger Stickstoff zur Erzeugung der wichtigsten Enzyme für das Wachstum einzusetzen. Da alle Enzyme Eiweiße sind und deshalb schon viel Stickstoff enthalten, steht nun mehr freier Stickstoff für die Bildung neuer Biomasse zur Verfügung.

Membranpumpen zur zusätzlichen Sauerstoffversorgung sollten aus gut bepflanzten Aquarien entfernt werden. Das CO2, welches von den Wirbellosen, Fischen und natürlich von den Pflanzen in der Nacht produziert wird, kann mit dem Einschalten des Tageslichtes sofort in Sauerstoff umgewandelt werden. Dies benötigen die Pflanzen auch. 
Durch das Betreiben einer Membranpumpe wird aber das CO2 aus dem Aquarium entfernt. Es heftet sich an die Luftblasen und wird somit in die Atmosphäre katapultiert – wie in einer geschüttelten Mineralwasserflasche.
Um eine zu hohe Konzentration an Kohlendioxid zu vermeiden, sollte eine Nachtabschaltung an der CO2 Anlage installiert werden.

Fazit:
Wer einen wundervollen, farbigen Unterwassergarten haben möchte, der kommt um eine CO2 Anlage nicht herum. 
Wachsen die „höheren Pflanzen“ (Unsere Aquarienpflanzen) gut, so haben „niedere Pflanzen“ (Algen) keine Chance mehr.
 

Soil - der vulkanische Nährstofflieferant

Soil ist in der Aquaristik, besonders unter Pflanzenfreunden, nicht mehr wegzudenken. Aber was ist Soil überhaupt, warum ist es so beliebt und ist es für jedes Aquarium geeignet?

Soil besteht grundsätzlich aus hochmineralischen, vulkanischen Erden und wird während der Verarbeitung in gewünschter Körnung gebrannt und gegebenenfalls mit zusätzlichen Nährstoffen versetzt. Durch seine aktiven Eigenschaften reduziert dieser Bodengrund nicht nur die Wasserhärte und schafft somit weicheres Wasser, sondern ist auch in der Lage, den pH Wert minimal abzusenken. Hierin liegt der Vorteil unter anderem darin, dass einige Pflanzen bei einem pH Wert von unter 7 eine bessere Nährstoffaufnahme aufweisen. Eine der beliebtesten Eigenschaften von Soil ist die Reichhaltigkeit an Mineralien und Nährstoffen, welche von Anfang an für eine stabile Versorgung der Aquarienpflanzen sorgt und somit die perfekte Grundlage für einen prachtvollen Unterwassergarten ist.

Beim Einsatz von Soil sollten jedoch ein paar Dinge beachtet werden:

  • Durch seine aktiven Eigenschaften ist eine regelmäßige Kontrolle der Wasserwerte dringend empfehlenswert da, wie vorhergehend bereits erwähnt, der pH-Wert abgesenkt werden kann. Um also das Optimum aus diesem Bodengrund rauszuholen, werden Wassertests mithilfe von Tröpfchen-Tests wie bspw. von JBL empfohlen.
  • Aufgrund seiner Beschaffenheit kann Soil nach einer längeren Benutzungszeit seine Formstabilität einbüßen und sollte entsprechend erneuert werden- die Körnung kann also verloren gehen und der Bodengrund verdichtet sich.

Im Fazit lässt sich also eindeutig sagen: Wer einen prachtvollen Garten im Aquarium möchte greift unbedingt auf Soil zurück. Liegt der Fokus eher auf dem Fischbesatz, so sind Kiese und Sande der Bodengrund der Wahl.

Megazoo Empfehlung:

Richtige Ernährung von Wasserschnecken

Größere Schnecken wie z.B. Tylomenalina haben teils erodierte Gehäusespitzen (siehe Foto).
Dies geschieht auch in der freien Natur, da die schweren, langen Gehäuse über den Bodengrund schleifen. Diese äußere Schicht kann sich nicht mehr regenerieren. Das ist aber nicht schlimm und die Schnecken haben keine Beeinträchtigung durch den Verlust dieser ersten Gehäuseschicht. 
Ein pH Wert unter 7,3 begünstigt den Abbau des Gehäuses! Um „Material“ zum Aufbau und damit zum Gegensteuern dieses Effektes zu erlangen, können zum Teil Stoffe aus dem Wasser aufgenommen werden. Der Hauptteil ist aber über die Nahrung aufzunehmen. In der Natur leben einige Arten im Weichwasser, die Neriten – bekannt durch die reichhaltige Anzahl an Rennschnecken – wandern sogar aus dem Brackwasser teils über Jahre bis in die Quellgebiete der Weichwasser-Flüsse, ohne Probleme mit dem Abbau des Gehäuses zu bekommen. 

Auch mangelnde Wasserhygiene sowie falsche Ernährung kann zu Gehäuseschäden führen. 
Kommen verschiedene Faktoren zusammen, ist es leider oft tödlich für die fleißigen Algenvernichter. Falsche Ernährung (keine Algen und kein Ersatzfutter), schlechte Wasserhygiene (wenige oder keine Wasserwechsel) und ein pH Wert unter 7,3 (oft in Aquarien angestrebt) können zur Bildung einer zu dünnen oberen Gehäuseschicht führen.
Am wichtigsten für gesunde, kräftige Gehäuse ist also die richtige Ernährung. 

Oft als reine Algenvernichter eingesetzt, kümmern wir uns nicht weiter um diese interessanten Schnecken. Sind sie verendet, werden einfach neue gekauft. Dabei ist es sehr einfach, sie richtig und artgerecht zu ernähren und damit über eine lange Zeit zu halten. Getrocknete Blätter sind ein wichtiger Baustein der Fütterung. Sie werden gut gefressen und deren Inhaltstoffe sind schon sehr essentiell für die Tiere, aber die Schnecken ernähren sich auch von den unzähligen Mikroorganismen, die an der Zersetzung des Blattwerkes beteiligt sind. 
Spirolinahaltige „Grünfuttertabletten“ ergänzen den Speiseplan. 
Um ihn abzurunden sollten den Schnecken unbedingt Mineralsticks angeboten werden. 
Somit haben Wasserschnecken auch bei niedrigerem pH Wert keine Probleme mit dem Gehäuse und einem langen Leben im Aquarium steht nichts mehr im Wege.
 

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