(© Guérin Nicolas CC BY-SA 3.0)

  • Verbreitung: Afrika (DNZ)
  • Kopf-Rumpf-Länge: bis ca. 8 cm
  • Lebenserwartung: ca. 5 Jahre
  • Haltung: Halbwüstenterrarium
  • Platzbedarf juvenil: ca. 60x40x50 cm
  • Platzbedarf adult: ca. 100x50x80 cm
  • Einrichtung: Bodengrund Terra Bark mit Sand gemischt, Korkäste, Höhle, Steinaufbauten
  • Ernährung: Insekten
  • Temperatur: 25 - 30 Grad, lokal bis 40 Grad
  • Luftfeuchte: 50 - 65%
  • Schutzstatus: Nicht geschützt
  • Landesverordnung: Nicht relevant
  • Transport

Rote Rennechsen sind neugierige Terrarienbewohner, die den ganzen Tag aufgeweckt unterwegs sind. Sie werden recht zahm und erkennen ihren Halter, dem sie später auch gerne Futtertiere aus der Hand nehmen.

Rote Rennechsen sind Bodenbewohner mit dem Hang etwas zu klettern. Schon ihre Neugierde treibt sie umher. Daher muss es kein flaches Terrarium sein, aber bitte auch keine zu hohen Terrarien ab 60cm Höhe – hier steigt die warme Luft zu schnell auf und die „Wohlfühltemperatur“ liegt dann über dem Lebensraum. Als Schlüssel für die Terrariengröße empfehlen wir mit der Kopf-Rumpf-Länge (KRL) des Tieres zu rechnen. Oft haben kleinere Tiere in zu großen Terrarien das Problem Futter und Wasser zu finden. Die Terrariengröße wird bei nicht ausgewachsenen Tieren folgendermaßen berechnet:

  • Terrarien-Grundfläche: Vierfache x Fünffache Kopfrumpflänge des Tieres
  • Terrarienhöhe: Vierfache Kopfrumpflänge des Tieres

Beachten Sie das Wachstum des Tieres in den nächsten Monaten (schnell wachsendes Tier/langsam wachsendes Tier) Für adulte (erwachsene) Tiere geben die verschiedenen Institutionen in Deutschland Richtlinien zur Terrariengröße an.

Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.

keine Angabe

Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V

6fache KRL x 4fache KRL x 3-4fache KRL für 2 Tiere

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

6fache KRL x 4fache KRL x 3-4fache KRL für 2 Tiere

Rote Rennechsen benötigen einen leicht grabfähigen Bodengrund, da hier die Eier vergraben werden. Als Bewohner der Wüsten und Steppengebiete sollte der Bodengrund eher sandig sein. Aber auch ein wenig Abwechselung durch Terra Bark kann in kleinen Arealen geboten werden. Für den kleinen Kletterspaß empfehlen wir Korkäste und Korkplatten. Je feiner die Äste sind, desto schöner finden sie es. Diese auch mal waagerecht anbringen. Ist darüber der UV Strahler oder die Wärmelampe, so wird es sicher der Lieblingsplatz der Roten Rennechsen. Ein kleiner Teil des Terrariums kann auch mit trockenem Laub bedeckt sein. Aus hygienischen Gründen nehmen wir kein Laub, welches in der Natur gesammelt wurde. Oft ist dies mit Umweltschadstoffen belastet. Hier kann auf Laub aus der Aquaristik zugegriffen werden. Das als Garnelenfutter angebotene Laub ist frei von solchen Schadstoffen oder Pestiziden. Kunstpflanzen, die kleine Büschen oder Gräser imitieren, passen gut zu Roten Rennechsen.

Rote Rennechsen kommen wie oben beschrieben größtenteils aus afrikanischen Trockengebieten.

Da Reptilien wechselwarme Tiere sind, muss ihr natürlicher Lebensraum im Terrarium nachempfunden werden – die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit. Erreicht wird dies durch verschiedene Heiz-/Lichtquellen und das Vernebeln/Sprühen von Wasser (Beregnungsanlage oder Fogger). Ein Thermo-/Hygrometer erlaubt dem Pfleger die Kontrolle dieser Werte. Ein besonders gutes (und leicht zu steuerndes) Klima erreichen Sie als Pfleger mit dem Einsatz einer Heizmatte unter einem Teil des Bodens ihres Terrariums. Oft haben Terrarien, außerhalb des Sommers zu niedrige Temperaturen in der unteren Terrarienhälfte, sodass die Pfleglinge einen warmen Rücken und einen kalten Bauch haben. Die Heizmatte sollte mit einem Thermostat gekoppelt sein. So erreicht man immer das richtige Klima, denn die Heizmatte wird automatisch zugeschaltet, wenn sie gebraucht wird. Ein Pluspunkt ist der günstigere Energieverbrauch im Sinne der Umwelt, denn so betriebene Terrarien benötigen nicht nur eine geringere Wattzahl bei den Spotlampen – sondern kommen grundsätzlich mit weniger Energie aus. Wir beraten Sie gern dazu. Eine gute Ausleuchtung des Terrariums ist also obligatorisch. Weiter benötigen sie einen Sonnenplatz im Terrarium. Dieser entsteht durch eine Spotbeleuchtung, welche Licht, Wärme und UV-Strahlen liefert. Die hochwertigsten Produkte sind hier gerade gut genug – denn nur sie sind dem natürlichen Sonnenlicht ebenbürtig. Einzig eine optimale Versorgung mit UV-B-Licht versorgt ihr Tier mit ausreichend Vitamin D3, damit Jungtiere optimal wachsen und auch ausgewachsene Tiere in Bestform sind und ihre leuchtenden Farben zeigen. Wir empfehlen die JBL L-U-W Light, welche es in verschiedenen Wattstärken und in der Version „Desert“ oder „Jungle“ gibt. Diese Art der Beleuchtung sorgt für Licht, Wärme und UVA/UVB. Zur gleichmäßigen Ausleuchtung Ihres Terrariums als Schmuck für Ihren Wohnraum empfehlen wir eine LED-Beleuchtung über die Breite des gesamten Terrariums. Die Licht- und Heizquellen werden grundsätzlich in einem Tagesrhythmus per Zeitschaltuhr geschaltet, 14h an, 10h aus.

Weitere Informationen rund um Klima und UV für Terrarien

Megazoo Empfehlung: Bei der Auswahl eines größeren Terrariums müssen auch die Beleuchtungsparameter angepasst werden. Das bedeutet teils höhere Wattzahl bei Wärme und UV Leuchtmittel sowie eine der Länge angepasste Tageslichtlampe.

Rote Rennechsen sind Insektenfresser. Die Futterinsekten werden immer mit Vitamin- /Mineralstoff-Mischungen eingestäubt. Nur so wird ein irreversibler Mangel, der z.B. bei Jungtieren und trächtigen Weibchen oft zu schweren Krankheiten bis hin zum Tod führen kann, vermieden. Die Futtertiere sind stets der Größe des Tieres anzupassen. Heimchen, Grillen, Heuschrecken und gerne mal Wachsmaden werden gefressen.

WEITERE INFORMATIONEN RUND UM DIE ERNÄHRUNG

Rote Rennechsen sind gut als Pärchen zu halten. Kleine Gruppen gehen bei großen Terrarien auch. Wichtig dabei ist aber die Geschlechterverteilung. Mehrere Männchen können untereinander recht unverträglich sein. Nach einer gut dreimonatigen Winterruhe (mit auf 8 Stunden reduzierter Beleuchtungsdauer) kommen die Tiere in Fortpflanzungslaune. Es werden 5 – 12 Eier gelegt, aus denen nach 8 – 12 Wochen die Jungtiere schlüpfen. 

Rote Rennechsen gibt es mit mindestens 5 Unterarten. Genau ist das noch nicht erforscht, da die Tiere ein riesiges Verbreitungsgebiet haben. Es erstreckt sich von der Sinai Halbinsel über Ägypten bis zur Zentralafrikanischen Republik, Kenia, Äthiopien – quasi bis ins mittlere Afrika.

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