• Verbreitung: Hog Island, Mexico, Honduras, Kolumbien (DNZ)
  • Größe: bis ca. 180 cm
  • Lebenserwartung: ca. 25 Jahre
  • Haltung: Tropenterrarium
  • Platzbedarf juvenil: ca. 80x40x50 cm
  • Platzbedarf adult: ca. 250x100x200 cm
  • Einrichtung: Bodengrund Terra Bark oder Hanfschäben, Höhlen, Kunstpflanzen, Wärmestrahler
  • Ernährung: Kleinsäuger
  • Temperatur: 25 - 28 Grad punktuell 35 Grad
  • Luftfeuchte: 60 -80 %
  • Schutzstatus: WA II Meldepflicht
  • Landesverordnung: Nicht relevant
  • Transport

Die Hog Island Boa oder Kaiserboa ist die „kleine Schwester“ der Boa constrictor. Sie lässt sich deshalb einfacher vom Platz halten.

Hog Island Boas bewohnen als Jungtiere gerne höhere Äste. Je größer die Schlangen werden, desto mehr leben sie im unteren Bereich oder ganz am Boden. Als Schlüssel für die Terrariengröße empfehlen wir mit der Gesamtlänge (GL) des Tieres zu rechnen. Die Terrariengröße wird bei nicht ausgewachsenen Tieren folgendermaßen berechnet:

  • Terrarien-Grundfläche: Einfache x Halbe Gesamtlänge des Tieres
  • Terrarienhöhe: Mindestens halbe Gesamtlänge des Tieres

Beachten Sie das Wachstum des Tieres in den nächsten Monaten (schnell wachsendes Tier/langsam wachsendes Tier) Für adulte (erwachsene) Tiere geben die verschiedenen Institutionen in Deutschland Richtlinien zur Terrariengröße an.

Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.

keine Angabe

Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V

250 x 100 x 200 cm (für 2 Tiere)

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

250 x 100 x 200 cm (für 2 Tiere)

Hog Island Boas kennen als Dschungelbewohner von Natur aus eher einen Waldboden. Sie stellen aber keine besonderen Forderungen an den Bodengrund und viele Halter nehmen Terra Basis mit Terra Bark gemischt, nur Pinienrinde oder Hanfeinstreu. Da sie versteckt leben, reichen wir eine oder mehrere der Größe des Tieres angepasste Höhlen (Korkplatte oder Kunststoffhöhle) und ggf. eine Wetbox, um die Häutung zu erleichtern. Jüngere Tiere nehmen gerne Korkäste zum Erklimmen. Als Bepflanzung empfehlen wir, aus hygienischen Gründen auf Kunstpflanzen als Dekoration zurückzugreifen. Echte Pflanzen werden meist auch zerdrückt. 

Hog Island Boas kommen von Mexico bis nach Kolumbien vor.

Da Reptilien wechselwarme Tiere sind, muss ihr natürlicher Lebensraum im Terrarium nachempfunden werden – die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit. Erreicht wird dies durch verschiedene Heiz-/Lichtquellen und das Vernebeln/Sprühen von Wasser (Beregnungsanlage oder Fogger). Ein Thermo-/Hygrometer erlaubt dem Pfleger die Kontrolle dieser Werte. Ein besonders gutes (und leicht zu steuerndes) Klima erreichen Sie als Pfleger mit dem Einsatz einer Heizmatte unter einem Teil des Bodens ihres Terrariums. Oft haben Terrarien, außerhalb des Sommers zu niedrige Temperaturen in der unteren Terrarienhälfte, sodass die Pfleglinge einen warmen Rücken und einen kalten Bauch haben. Die Heizmatte sollte mit einem Thermostat gekoppelt sein. So erreicht man immer das richtige Klima, denn die Heizmatte wird automatisch zugeschaltet, wenn sie gebraucht wird. Ein Pluspunkt ist der günstigere Energieverbrauch im Sinne der Umwelt, denn so betriebene Terrarien benötigen nicht nur eine geringere Wattzahl bei den Spotlampen – sondern kommen grundsätzlich mit weniger Energie aus. Wir beraten Sie gern dazu. Eine gute Ausleuchtung des Terrariums ist also obligatorisch. Weiter benötigen sie einen Sonnenplatz im Terrarium. Dieser entsteht durch eine Spotbeleuchtung, welche Licht, Wärme und ggf. UV-Strahlen liefert. Die hochwertigsten Produkte sind hier gerade gut genug – denn nur sie sind dem natürlichen Sonnenlicht ebenbürtig. Zur gleichmäßigen Ausleuchtung Ihres Terrariums als Schmuck für Ihren Wohnraum empfehlen wir eine LED-Beleuchtung über die Breite des gesamten Terrariums.

Das Thema UV ist bei der Schlangenhaltung umstrittener als bei allen anderen Terrarientieren. Oft heißt es das Schlangen kein UV Licht benötigen. Hog Island Boas leben nicht den ganzen Tag in Höhlen. Sie werden oft beim Sonnenbaden gesehen. Es gibt auch keine Berichte, dass es schaden könnte, dem Tier UV Beleuchtung angedeihen zu lassen. Wenn Sie sich zu einem UV Spot als Wärmequelle entscheiden, so empfehlen wir eine schwächere Wattzahl zu nehmen. Die Licht- und Heizquellen werden grundsätzlich in einem Tagesrhythmus per Zeitschaltuhr geschaltet, 14h an, 10h aus.

Weitere Informationen rund um Klima und UV für Terrarien

Megazoo Empfehlung: Bei der Auswahl eines größeren Terrariums müssen auch die Beleuchtungsparameter angepasst werden. Das bedeutet teils höhere Wattzahl bei Wärme und UV Leuchtmittel sowie eine der Länge angepasste Tageslichtlampe.

Hog Island Boas ernähren sich von Kleinsäugern. Wenn möglich, sollten die Futtertiere tot verfüttert werden. Es gibt hierfür Frostfutter, welches vor dem Verfüttern auf Zimmertemperatur erwärmt wird. Nur in seltenen Ausnahmefällen dürfen lebende Futtertiere angeboten werden. Teils wird behauptet, eine Verfütterung lebender Kleinsäuger sei in Deutschland verboten. Das stimmt nicht. Es gibt ein recht aktuelles Urteil zu diesem Thema. Dieses besagt, dass aufgrund tierschutzrechtlicher Bestimmungen versucht werden muss, Schlangen mit toten Futtertieren zu füttern. Sollten die Schlangen diese nicht annehmen, so darf auch lebendig verfüttert werden. (Verwaltungsgericht München, Az.: M 23 K 16.928)

Der erfahrene Züchter gibt seinen Jungtieren schon von Anfang an tote Futtertiere. Somit gibt es das Problem nur sehr selten. Die Futtertiere müssen der Schlangengröße angepasst werden. 

WEITERE INFORMATIONEN RUND UM DIE ERNÄHRUNG

Hog Island Boas können zu mehreren gehalten werden, haben aber auch mit der Einzelhaltung kein Problem. Wichtig ist die nicht zu unterschiedliche Größe der Tiere. Zu kleine Exemplare können von großen erdrückt werden. Die Geschlechter lassen sich bei Jungtieren schwer unterscheiden. Bei größeren Tieren sind die Männchen kleiner und schmaler gebaut. Hog Island Boas sind lebendgebärend. Die Weibchen gebären nach einer Tragzeit von 120 bis 150 Tagen bis zu 30 Jungtiere. 

Hog Island Boas sind als kleine Inselvariante selten größer als 180cm. Dadurch ist es leichter, ein der Größe angepasstes Terrarium unterzubringen. Da diese Art zudem nicht so groß wird und nicht mehr der Boa constrictor unterstellt wird, greifen die Landesverordnungen für gefährliche Tiere nicht.

Besuchen Sie auch unseren Leitfaden rund um mögliche Probleme zu Ihrem neuen Heimtier