"Die Welt ist es wert, um sie zu kämpfen!" Robert Marc Lehmann
Unsere Weltmeere sind durch menschliche Einflüsse zunehmend gefährdet. Einen besonderen Stellenwert nehmen hierbei die Geisternetze ein - ein durchaus mysteriös-klingender Begriff.
Er beschreibt herrenlose Fischereigerätschaften, abgerissene Schleppnetze, verlorengegangene Stellnetze sowie Reusen etc. Oft sind auch Bleibestandteile verarbeitet, welche die Umwelt zusätzlich belasten. Die Geisternetze stellen eine massive Gefahr für die Tierwelt dar und sind ein erheblicher Bestandteil des Plastikvorkommens im Meer. Täglich bleiben Tiere in den Geisternetzen hängen und verenden oft qualvoll.
Ende Mai 2021 geht die Kooperation "MEGAZOO & FRIENDS" zusammen mit Robert Marc Lehmann auf die Jagd nach Geisternetzen in der Ostsee.
Robert Marc Lehmann, Meeresbiologe, Forschungstaucher, Umweltschützer, Fotograf, Kameramann, Abenteurer sowie Buchautor, sammelt schon lange zusammen mit seinem Team und dem Forschungsboot "Mola Mola" (lat. Name für den mysteriösen Mondfisch) die unliebsamen herrenlosen Netze aus den Meeren.
Sobald die Netze aus dem Wasser geholt wurden, ist der Einsatz jedoch noch nicht vorbei. Geisternetze sind extrem belastet und daher ist ein Upcycling unmöglich. Das enthaltene Blei muss aufwändig von Hand entfernt werden, bevor die Netzreste zur thermischen Energieerzeugung verwendet werden können.
Impressionen unserer Bergung der Geisternetze vom 20. - 28. Mai 2021
Unsere Jagd auf die Geisternetze mit Robert Marc Lehmann und seinem Team in der Ostsee ist unglaublich erfolgreich gewesen! Innerhalb von einer Wochen konnten über 3 Tonnen an herrenlosen Netzen geborgen werden! Die Geisternetze spannen sich im Wasser auf und werden so zur Falle für Meeresbewohner - glücklicherweise konnten wir einigen Tieren das Leben retten, so wie den kleinen Krabben, die sich im Netz verhangen hatten. Leider haben wir auch etliche tote Fische und andere Ostseebewohner wie Seevögel in den Netzen gefunden - ein Grund mehr, so viele Geisternetze wie möglich zu bergen! Denn jedes ungeborgene Geisternetz 'fischt' täglich weiter!
Doch nicht nur Netze wurden geborgen - auch alte Autoreifen wurden zu Tage gefördert.
Wie in den Videos zu erkennen, herrscht bei der Bergung in 10 m Tiefe besonders schlechte Sicht - das Tauchteam konnte sich größtenteils nur vorsichtig tastend fortbewegen, um nicht selbst versehentlich in ein Geisternetz zu geraten.
Auch die Wasserschutz-Polizei Schleswig Holstein hat uns tatkräftig bei der Bergung der Netze unterstützt- an dieser Stelle bedanken wir uns ganz herzlich!
Wir haben insgesamt 3 TONNEN an Geisternetzen aus der Ostsee befördert! Alle Netze zusammen sind 3.000 METER lang!