Tipps und Tricks zur Vergesellschaftung

Zwergkaninchen

Kaninchen sind sehr soziale Tiere und zeigen breit gefächerte Verhaltensweisen. Bei der Vergesellschaftung von einem neuen Tier in eine bestehende Gruppe oder zu einem einzelnen Tier ist jedoch einiges zu beachten. Weibliche Tiere neigen zu einem starken Dominanzverhalten und sind sehr territorial. Auch geschlechtsreife unkastrierte Böckchen sind unverträglich miteinander. Am besten ist die Haltung von einem Weibchen und einem kastrierten Böckchen. Die Zusammenführung sollte immer auf einem neutralen Gebiet und unter Beobachtung stattfinden, also entweder im abgetrennten Freilauf oder in einem separaten Zimmer, jedoch niemals im Käfig. Dieser ist zu klein, kein neutraler Raum und bietet den Zwergkaninchen keine Möglichkeit, sich aus dem Weg zu gehen oder zu flüchten. Bieten Sie je Kaninchen mindestens 1 Unterschlupfmöglichkeit an. Verwenden Sie dabei keine Häuser mit nur einem Eingang (Tiere haben keine Fluchtmöglichkeit und sitzen in der "Falle"). Mehrere Futter- und Wasserstellen sind wichtig. Es kann sein, dass einzelne Tiere sonst ständig vertrieben werden. Kaninchen haben innerhalb ihrer Gruppe eine Rangordnung. Deshalb werden sie diese als ersten klären.
 

Typisches Verhalten, was beobachtet werden kann:

  • Hinterherjagen
  • ins Fell Zwicken
  • Besteigen
  • Anspringen

Zwischendurch werden die Tiere immer wieder Ruhepausen einlegen, in denen sie sich in eine Ecke legen. Mit der Zeit wird der Abstand immer kleiner werden und die Tiere werden nebeneinander Nahrung aufnehmen. Erst jetzt dürfen die Tiere in ihr eigentliches Gehege einziehen. Beobachten Sie die Tiere bei der Zusammenführung. Sie sollten allerdings nur eingreifen, wenn es zu heftig wird und Tiere sich ineinander verbeißen oder dauerhaft gejagt werden. Wie lange es dauert, bis sich die Tiere aneinander gewöhnt haben, kann ganz unterschiedlich sein. In seltenen Fällen kann es auch passieren, dass eine Zusammenführung / Vergesellschaftung nicht erfolgreich ist und die Tiere sich nicht verstehen. Jedes Tier ist ein Individuum und letztendlich entscheidet die Sympathie.

Meerschweinchen

Meerschweinchen haben ein komplexes Sozialverhalten. Empfehlenswert bei der Vergesellschaftung ist ein kastriertes Männchen mit einem oder mehreren Weibchen. Auch reine 2er Gruppen mit kastrierten Männchen sind möglich. Allerdings sollte die Tiere von klein an männliche Artgenossen gewöhnt sein. Die Zusammenführung sollte am Besten immer auf neutralem Boden stattfinden. Also im Auslauf oder in einem separaten Zimmer. Je mehr Platz die Tiere haben um so strssfreier wird die Zusammenführung. Bieten Sie je Tier mindestens einen Unterschlupf an. Verwenden Sie dabei keine Häuser mit nur einem Eingang (Tiere haben keine Fluchtmöglichkeit und sitzen in der Falle). Mehrere Futter- und Wasserstellen sind wichtig, da es sein kann, dass einzelne Tier ständig vertrieben werden. Als erstes wird die Rangfolge unter den Meerschweinchen geklärt werden. Das kann nach kurzer Kabbelei erledigt sein, kann aber auch zu kleinen Kämpfen führen.

Typisches Verhalten, was beobachtet werden kann:

  • Hinterherjagen
  • Anspringen
  • Beißen
  • hochbeiniges Gehen
  • Aufstellen des Fells
  • Besteigen

Ist die Rangfolge einmal geklärt, werden die Tiere bald nebeneinander Nahrung aufnehmen. Erst jetzt dürfen die Tiere in ihr eigentliches Gehege ziehen. Beobachten Sie die Tiere bei der Zusammenführung. Sie sollten allerdings nur eingreifen, wenn es zu heftig wird und Tiere sich ineinander verbeißen oder dauerhaft gejagt werden. Wie lange es dauert bis sich die Tiere aneinander gewöhnt haben, kann ganz unterschiedlich sein. In seltenen Fällen kann es auch passieren, dass eine Zusammenführung/ Vergesellschaftung nicht erfolgreich ist und die Tiere sich nicht verstehen. Jedes Tier ist ein Individuum und letztendlich entscheidet die Sympathie.

Degu

Da Degus nicht allein gehalten werden dürfen, kommt man manchmal nicht um eine Vergesellschaftung herum. Dabei sollte man die Tiere aber niemals einfach zusammen in den Käfig setzen. Junge Tiere lassen sich einfacher vergesellschaften als bereits ausgewachsene Degus. Das erste Aufeinandertreffen sollte immer an einem neutralen Ort statt finden, wo noch kein Tier seine Duftmarkierungen gesetzt hat und den Platz sozusagen für sich beansprucht. Die Tiere werden sich beschnüffeln und den ersten Kontakt zueinander aufnehmen. Kleine Rangeleien sind normal und gehören zu einer Vergesellschaftung. Beobachten sie die Tiere, um notfalls eingreifen zu können. Wenn sich die Tiere gut verstehen und vielleicht auch schon nebeneinander kuscheln, dann können sie in ihr eigentliches Gehege umziehen. Wenn die Tiere aggressiv reagieren (Zähne klappern, Schwanz schlagen oder am Gitter reißen) lassen Sie sie nicht zusammen. Bei einer Zusammenführung ist Geduld und viel Fingerspitzengefühl gefragt. Reagieren die Tiere jedoch freundlich aufeinander, kann man den Versuch starten sie Zusammenzuführen. Bitte beobachten Sie die Tiere dabei, um notfalls eingreifen zu können. Die Degus werden eine Rangfolge ausmachen. Kleinere Rangeleien sind also völlig normal. Sie sollten die Tiere nur trennen, wenn sich die Degus ineinander verbeißen und es zu bösen Verletzungen kommt oder sie sich pausenlos jagen. "Blaue Flecke" und Kratzer kommen bei einer Zusammenführung häufig vor. Es kann auch passieren, dass eine Zusammenführung nicht erfolgreich ist und die Tiere sich nicht verstehen. Jedes Tier ist ein Individuum und letztendlich entscheidet die Sympathie.

Hamster

Hamster sind strikte Einzelgänger, die jeden Artgenossen angreifen und aus dem eigenen Revier vertreiben würden. Deshalb können Hamster nicht vergesellschaftet werden. Gold- und Teddyhamster müssen einzeln gehalten werden. Bei Zwerghamstern ist eine Gruppenhaltung im Familienverband (ein männliches und ein weibliches Tier) eine gewisse Zeit möglich, da die Tiere in der Natur zur Aufzucht der Jungen in einem Familienverband leben. Allerdings wird meist das männliche Tier die Jungen "vertreiben" sobald diese alt genug sind und auf eigenen Beinen stehen können. Spätestens dann gibt es auch bei den Zwerghamstern Reibereien und die Tiere müssen getrennt werden. Ein großes Gehege über mehrere Quadratmeter ist Vorraussetztung für eine solche Gruppenhaltung, da auch ein "Pärchen" grundsätzlich getrennte Wege geht. Ein gleichgeschlechtliches Zusammenleben ist von der Natur nicht vorgesehen. Ebenso kann man keine fremden Zwerghamster für eine Gruppenhaltung oder beliebige Geschwister zusammensetzen. Daher ist auch bei Zwerghamstern von einer Gruppenhaltung abzuraten und diese sind einzeln zu halten, da man den Tieren im Normalfall nicht den benötigten Platz bieten kann.

Chinchilla

Verstirbt ein Chinchilla kann es sein, dass man ein einzelnes Tier wieder vergesellschaften muss, da Chinchillas nicht einzeln gehalten werden dürfen. Grundsätzlich sind junge Tiere einfacher zu vergesellschaften als ausgewachsene, da diese sehr territorial sein können und einen neuen Partner nicht einfach akzeptieren. Am besten ist es, wenn sich beide Tiere auf neutralem Boden kennen lernen können. Dazu kann ein separater kleinerer Käfig zuhilfe genommen werden, der "geruchsneutral" ist. Dieser sollte mit Unterschlupfmöglichkeiten, Sandbad, Futternäpfen ausgestattet sein. Die Einrichtung sollte so platziert werden, dass sich die Tiere nicht verletzen können, falls es doch etwas wilder zugehen sollte. Geben Sie den Tieren die Gelegenheit, sich zu beschnuppern und erste soziale Kontakte zueinander aufzubauen. Die beiden Chinchillas werden eine erste Rangordnung festlegen. Bitte beobachten Sie die Tiere, damit Sie notfalls eingreifen können. Falls sich die Tiere dauerhaft jagen oder ineinander verbeißen, brechen Sie den Vergesellschafftungsversuch ab. Kuscheln die Chinchillas miteinander und fressen zusammen, können sie in das eigentliche Gehege umziehen. Dieses sollten Sie vorher gründlich gereinigt haben und am besten auch einmal umgestaltet, damit es nicht doch noch Streit um "alte" Lieblingsplätze gibt. Es kann auch passieren, dass eine Zusammenführung nicht erfolgreich ist und die Tiere sich nicht vertragen. Jedes Tier ist ein Individuum und letztendlich entscheidet die Sympathie.

Mongolische Rennmäuse

Rennmäuse haben eine strikte Rangordnung untereinander und verteidigen ihr Revier gegen jeden "Eindringling". Deshalb kann man ein neues Tier nicht einfach in das vorhandene Gehege setzen. Junge Tiere bis zu 10 Wochen lassen sich noch recht einfach vergesellschaften, da sie meist noch kein großes Interesse haben, eine Rangordnung auszufechten und noch keinen festen Gruppengeruch haben. Bei ausgewachsenen Tieren sieht das anders aus und sollte nur durchgeführt werden, wenn ein einzelnes Tier einen neuen "Partner" benötigt. Grundsätzlich sollte man die komplette Einstreu und Einrichtung austauschen, da sich Rennmäuse über Duftmarken orientieren und ihre Gruppenmitglieder am Geruch erkennen. Das erste Aufeinandertreffen sollte immer an einem neutralen Ort, z.B. einer Transportbox stattfinden, wo noch kein Tier seine Duftmarkierungen gesetzt hat und den Platz sozusagen für sich beansprucht. Die Tiere werden sich beschnüffeln und den ersten Kontakt zueinander aufnehemen. Kleine Rangeleien sind normal und gehören zu einer Vergesellschaftung. Beobachten Sie die Tiere, um im Notfall dazwischen gehen zu können. Wenn sich die Tiere jedoch vertragen, können sie nun in ihr eigentliches Gehege ziehen. Tauschen Sie bitte das gesamte Einstreu nochmals aus und beseitigen Sie alle Duftspuren. Bitte beobachten Sie die Tiere weiterhin, ob sie sich vertragen. Es kann auch passieren, dass eine Zusammenführung nicht erfolgreich ist und die Tiere sich nicht verstehen. Jedes Tier ist ein Individuum und letztendlich entscheidet die Sympathie.

Farbmäuse

Farbmäuse haben eine strikte Rangordnung innerhalb einer Gruppe und sind sehr revierbezogen. Deshalb kann eine fremde Maus nicht einfach in das Gehege einer Gruppe gesetzt werden. Eine Vergesellschaftung sollte nur vorgenommen werden wenn Sie eine einzelne Maus haben, die einen neuen Partner bekommen soll. Grundsätzlich fühlen sich Mäuse in einer Gruppe ab 4 Tieren am wohlsten. Deshalb sollte man am besten gleich mehrere Tiere anschaffen. Junge Farbmäuse lassen sich einfacher vergesellschafften. Bei ausgewachsenen Tieren wird es etwas schwieriger, wobei sich Farbmausweibchen noch besser vergesellschafften lassen als Farbmausböckchen. Wichtig ist, dass jedes Kennenlernen auf neutralem Boden stattfindet (ausbruchssicherer großer Karton oder Wäschekorb), da sich Mäuse stark über den Geruch orientieren. Bieten sie den Tieren beim Kennenlernen mehere Unterschlupfmöglichkeiten an, damit sie sich auch zurückziehen können. Diese sollten allerdings mehrere Eingänge haben, damit die Mäuse einen "Notausgang" haben und nicht in der Falle sitzen. Auch hier gilt - die Einrichtung muss geruchsneutral sein, also keine gebrauchten Häuser oder Röhren verwenden, die bereits nach einer Maus riechen. Bieten sie Stroh/Heu mit an und verteilen sie etwas Futter im Käfig, denn Beschäftigungsmöglichkeiten dienen dem Stressabbbau. Beobachten Sie die Tiere, damit Sie notfalls eingreifen können. Wenn sich die Tiere nach dem Zusammensetzen vertragen oder sogar schon miteinander kuscheln, können sie ins eigentliche Gehege umziehen. Dieses sollte vorher natürlich ordentlich gereinigt worden sein, damit sich keine "alten" Duftmarkiereungen mehr darin befinden. Das bedeutet, dass am besten die alte Einrichtung erneuert wurde. Die Einstreu vom neutralen Kennenlernen geben Sie mit ins Gehege. Es kann auch passieren, dass eine Zusammenführung nicht erfolgreich ist und die Tiere sich nicht verstehen. Jedes Tier ist ein Individuum und letztendlich entscheidet die Sympathie.

Farbratte

Ratten sollten immer in Gruppen gehalten werden, da sie sehr soziale Tiere sind. So kann es passieren, dass man ein einzelnes Tier neu vergesellschaften muss. Junge Tiere lassen sich recht einfach vergesellschaften. Bei bereits augewachsenen Tieren kann es schwieriger sein, wobei sich Rattenweibchen einfacher vergesellschaften lassen als Rattenböckchen. Das erste Aufeinandertreffen sollte immer an einem neutralen Ort statt finden, wo noch kein Tier seine Duftmarkierungen gesetzt hat und den Platz sozusagen für sich beansprucht. Die Tiere werden sich beschnüffeln und den ersten Kontakt zueinander aufnehmen. Kleine Rangeleien sind normal und gehören zu einer Vergesellschaftung. Beobachten Sie die Tiere, um notfalls eingreifen zu können. Wenn sich die Tiere gut verstehen und vielleicht auch schon nebeneinander kuscheln, dann können sie in ihr eigentliches Gehege umziehen. Dieses sollte vorher gründlich greinigt sein, damit keine "alten" Duftmarkierungen mehr vorhanden sind. Am besten richten Sie es neu ein, so können die Tiere ihr gemeinsames Zuhause neu erkunden und es gibt keinen Streit um alte Lieblingsplätze. Es kann auch passieren, dass eine Zusammenführung nicht erfolgreich ist und die Tiere sich nicht vertragen. Jedes Tier ist ein Individuum und letztendlich entscheidet die Sympathie.

Krankheiten, Parasiten und Mangelerscheinungen

Zahnerkrankungen

Aufgrund des kontinuierlichen Wachstums der Zähne bei Kaninchen und Nagetieren, müssen diese stetig abgenutzt werden, damit es zu keinen Problemen kommt. Je nach Beschaffenheit des Futters werden die Zähne dabei unterschiedlich stark beansprucht.

Futter wie Gräser, Kräuter, Heu und Frischfutter muss sehr lange gekaut werden, wodurch ein guter Zahnabschliff stattfinden kann.

Bei Kleinnagern sind Zahnerkrankungen aufgrund mangelnder Abnutzung kaum ein Problem, da bei ihnen, wenn genug Nagematerial (Knabberwurzeln) zur Verfügung steht, der Zahnabrieb hierdurch gewährleistet ist.

Bitte achten sie darauf, Ihren Lieblingen nicht zu weiches Futter zu gegeben. Geschälte Sämereien sind nicht empfehlenswert und sollten nicht gefüttert werden.

Zahnfehlstellungen können auch durch angeborene Defekte entstehen. In diesem Fall kann nur ein Tierarzt weiterhelfen und fachgerechte Maßnahmen einleiten.

Meist liegt es an folgenden Ursachen:

  • falsches und zu weiches Futter
  • fehlendes oder zu wenig Nagematerial
  • angeborene Zahnfehlstellungen

Megazoo Empfehlung:

  • achten Sie bitte auf ausreichend Nagematerial
  • eine ausgewogene und Artspezifische Ernährung
  • bei starker Zahnfehlstellung suchen Sie bitte einen Tierarzt auf

Durchfall

Durchfall entsteht durch Reizung der Darmschleimhäute, im späteren Verlauf dann durch Entzündung der Schleimhäute. Beim Kaninchen und Meerschweinchen ist die Darmschleimhaut rechts anfällig und entzündet sich sehr schnell.

Bei Durchfall scheidet das Tier sehr weichen bis fast flüssigen Kot aus. Der After ist dann meist verschmiert und kann sich dadurch entzünden. Die Reizung entsteht oft durch Fehlernährung (viel Getreide bei Kaninchen, falsche Leckerlis oder zu schnelle und abrupte Futterumstellung), auch das Verfüttern von zu viel Frischfutter kann Durchfall verursachen.

Aber auch eine Vergiftung zum Beispiel durch Fressen von giftigen Pflanzen oder eine andere Erkrankung kann Durchfall hervorrufen.

Da die Tiere bei starkem und langanhaltendem Durchfall an starkem Flüssigkeitsverlust leiden, ist eine schnelle Versorgung und Behebung notwendig. Aus diesem Grund ist es wichtig immer viel frisches sauberes Trinkwasser zu Verfügung zu stellen.

Meist liegt es an folgenden Ursachen:

  • falsche Ernährung 
  • zu schnelle und abrupte Futterumstellung
  • Infektionen oder Wurmbefall 
  • Vergiftung 

Megazoo Empfehlung:

  • Achten Sie bitte auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung 
  • Sollten Sie das bisherige Futter umstellen wollen, machen Sie dieses langsam und stets bedacht
  • Achten Sie drauf, dass beim Freilauf der Tiere keine giftigen Pflanzen in der Reichweite der Nager sind, um Vergiftungen zu vermeiden
  • Sollte der Durchfall nicht nach 2 Tagen weg sein, suchen Sie bitte dringend einen Tierarzt auf!

Ektoparasiten

Vielen Haltern von Kleinsäugern ist nicht bewusst, dass die meisten Parasiten auf sehr vielen Nagern zu finden sind. Durch ein gesundes Immunsystem breiten sie sich jedoch nicht aus und die Nager bleiben ohne Symptome.

Wird jedoch das Immunsystem geschwächt, kommt es nicht selten zu einem mehr oder weniger starken Ausbruch, der dringend behandelt werden muss. Milben und andere Parasiten sind oft allgegenwärtig und können auch durch Heu und Stroh mitgebracht werden. 

Milben sind der häufigste Parasit bei unseren Nagern. Meist erkennt man diese am schlechten Fell und Auffälligkeiten auf der Haut. Auch ein mehr oder weniger starker Juckreiz ist zu erkennen.

Haarlinge sind bei Nagern nicht selten und äußern sich ähnlich wie Milben durch Juckreiz, Haarausfall und kleinen blutigen oder verschorften Stellen auf der Haut. Oft sind die Haarlinge mit dem bloßen Auge als sehr kleine schwarze oder weiße Tierchen zu sehen.

Auch ein Flohbefall (kleine schwarze Punkte) ist meist mit dem bloßen Auge zu erkennen, außerdem kann man sie teilweise springen sehen. Bei einem Befall mit Flöhen kommt es häufig zum Kratzen und Unruhe.

Läuse machen sich oft symptomatisch ähnlich bemerkbar wie Milben. Anzeichen sind Ausschlag, kleine Schorfstellen, Unruhe, Haarausfall und starker Juckreiz.

Meist liegt es an folgenden Ursachen:

  • Mangel und Fehlernährung, so dass das Immunsystem nicht richtig arbeiten kann
  • Mangelnde Hygiene, so dass sich die Parasiten stark ausbreiten können
  • Stress durch Vergesellschaftung, unharmonische Gruppen oder falscher Standort der Tiere
  • Andere Krankheiten die das Immunsystem schwächen

Megazoo Empfehlung:

  • Zusätzlich zu jeder Behandlung muss das ganze Einstreu getauscht werden, sowie alle Einrichtungsgegenstände gründlich gereinigt und desinfiziert werden
  • Auch die unmittelbare Umgebung des Käfigs muss gereinigt und desinfiziert werden
  • Auf eine ausgewogene und für die Tierart spezifische Ernährung achten
  • Sollte Stress die Ursache von einem geschwächten Immunsystem sein, muss dieser vermieden werden und gegebenfalls die Haltung überdacht werden

Hautpilz bei Meerschweinchen

Hautpilz beim Meerschweinchen ist eine relativ häufig auftretende Erkrankung. Etwa 10% der Meerschweinchen sind Träger von Hautpilz, ohne selbst daran zu erkranken. Ihr Abwehrsystem ist gut, so dass der Pilz keine Chance zur Ausbreitung hat. 

Durch Stress, Krankheiten und andere Faktoren, die das Immunsystem beeinträchtigen, kann der Hautpilz sich plötzlich ausbreiten. Es kommt zu Haarausfall, Krustenbildung und Kahlstellen mit Schuppen. Juckreiz zeigen hingegen nur etwa die Hälfte der Tiere.

Besonders häufig wird Hautpilz beim Meerschweinchen an den Ohren, im Kopfbereich und weniger häufig an den Gliedmaßen festgestellt. Die Stellen sind oft mit einem weißlichen Schleier überzogen, schorfig, wund oder nässend, ähnlich einer Wunde. 

Achtung! Hautpilz kann auf den Menschen übertragen werden. Kinder sollten von erkrankten Tieren ferngehalten werden. Achten Sie bitte auf entsprechende Hygiene-Maßnahmen und verhindern Sie Hautkontakt zum erkrankten Tier!

Eine Behandlung der Tiere ist langwierig und über die Heilung hinaus notwendig. Ihr Tierarzt wird sie ausführlich beraten.

Vitamin C Mangel

Meerschweinchen können, wie wir Menschen, nicht eigenständig Vitamin C im Körper bilden. Daher müssen die kleinen Nager das Vitamin C über die Nahrung aufnehmen. Erhalten Meerschweinchen kein Vitamin C, kann dies für sie schon nach ein wenigen Wochen lebensbedrohlich werden.

Vitamin C ist sehr wichtig bei dem Aufbau von Kollagen, welche wichtige Bestandteile des Bindegewebes sind. Das Bindegewebe füllt Hohlräume zwischen Organen aus, womit es folglich die Form der Organe aufrecht erhält. Schließlich ist das Bindegewebe für die Immunabwehr von großer Bedeutung.

Ein Vitamin C Mangel bei Meerschweinchen kann zu wackelnden Nagezähnen, Gelenk- und Muskelschmerzen führen. Auch starke Entzündungen am Mund bzw. am sogenannten Lippengrind können auftreten. Aber auch stumpfes Fell, eine schwache Immunabwehr und eine erhöhte Infektionsgefahr können mögliche Folgen eines Mangels sein.

Selbst ein geringer Vitamin C Mangel bei Meerschweinchen kann schon nach einigen Wochen deren Gesundheitszustand beeinträchtigen. Ein völliger Entzug von Vitamin C kann im schlimmsten Fall schon innerhalb von drei Wochen für Meerschweinchen tödlich sein.

Ein extremer Vitamin C Mangel kann zur Meerschweinchen Lähme führen. Diese ist nicht mit dem MS Polio zu verwechseln, da  MS Polio auch oft als Meerschweinchen Lähme bezeichnet wird.

Die häufigsten Ursachen:

  • zu wenig Vitamin C in der Nahrung bzw. keine zusätzliche Zugabe von Vitamin C 

Megazoo Empfehlung:

  • Vitamin C steckt in vielen Futtersorten, wie zum Beispiel: Golliwoog, Paprika, Hagebutte, Petersilie, Zitronenmelisse oder getrockneten Brennnesseln 
  • der Fachhandel hält sehr gute Vitamin C Präparate bereit

RHD-Virus

Eine der gefährlichsten Kaninchenseuchen ist der RHD-Virus. Dieser führt nahezu zu 100% der betreffenden Tiere zum Tode. Nur wenige der ungeimpften Tiere überleben diese Seuche.

Dieser Virus überträgt sich über direkten Kontakt mit erkrankten Tieren oder wird indirekt über Fliegen und Stechmücken übertragen. 

Da der Virus bis zu 7 Monate ohne Wirt bei guten Bedingungen überleben kann, macht es ihn so gefährlich.

RHD ist nicht mehr meldepflichtig und muss auch nicht mehr angezeigt werden.

Der einzige Schutz gegen den RHD-Virus ist eine Impfung! Ihr Tierarzt wird sie beraten. 

Die Elterntiere unseres Züchters sind zwar geimpft, bei den Jungtieren muss die Impfung gegen Myxomatose und RHD aber noch durchgeführt werden. In den ersten Lebenswochen haben die Jungtiere noch einen Impfschutz über die Muttermilch der geimpften Mutter. Dieser lässt jedoch nach der Trennung vom Muttertier nach. Wir empfehlen daher die Tiere nach einer Eingewöhnungszeit von 14 Tagen nach dem Kauf impfen zu lassen.

Myxomatose oder Kaninchenpest

Die Myxomatose ist ein der bedeutendsten Infektionskrankheiten in Deutschland. Jährlich sterben viele Kaninchen an den Folgen des Virus.

Der Virus befällt ausschließlich Kaninchen und in Ausnahmefälle auch Feldhasen. Auch dieser Virus hält sich sehr lange ohne Wirt und kann mehrere Monate überleben. Der Hauptüberträger sind Stechmücken, sowie andere stechende Insekten.

Erst 4 bis 10 Tage nach der Ansteckung treten die ersten Symptome auf. Auch wenn diese unterschiedlich sind, treten meist zuerst Entzündungen und Schwellung der Augen auf, anschließend Schwellungen und Entzündung auch am Rest des ganzen Körpers. Später kommen Schluckbeschwerden und beim Atmen dazu. Da der Krankheitsverlauf schnell voranschreitet, sind die unbehandelten Tiere sehr schnell völlig entkräftet, magern ab und dies führt zum Tode.

Einen 100% Impfschutz gibt es nicht gegen dieses Virus, jedoch mildert der Impfschutz den Krankheitsverlauf der infizierten Tiere. 

Myxomatose ist weder melde- noch anzeigepflichtig !

Die Elterntiere unseres Züchters sind zwar geimpft, bei den Jungtieren muss die Impfung gegen Myxomatose und RHD aber noch durchgeführt werden. In den ersten Lebenswochen haben die Jungtiere noch einen Impfschutz über die Muttermilch der geimpften Mutter. Dieser lässt jedoch nach der Trennung vom Muttertier nach. Wir empfehlen daher die Tiere nach einer Eingewöhnungszeit von 14 Tagen nach dem Kauf impfen zu lassen.